Chambre Basse 03 - Bar

Chambre Basse – Bar, Hamburg – geschlossen

Das Chambre Basse ist geschlossen – es soll einen Nachfolger geben, aber wie steht noch nicht fest.

Nachdem es sich im Haus 73 auf dem Schulterblatt ausgedonnert hat und der Kleine Donner wegen zu viel Lautstärkeerzeugung das Untergeschoss räumen musste, war die Frage, was damit passiert. Die Antwort kam erstaunlich schnell: eine Bar kommt rein, die so gut sein soll, dass sie die Leute anlockt. Die aber auch leger genug sein soll, um in die Gegend zu passen.

Herausgekommen ist das Chambre Basse, der Französische Begriff für das Unterhaus entsprechend dem House of Commons in England. Hört sich leicht politisiert an und entsprechend sind auch die Drinks benannt. Die Cocktails haben keine normalen Namen sondern sind mit Jahreszahlen benannt, in denen ein Ereignis für Umwälzungen oder positive Einflüsse stehen.

Eingerichtet ist das Chambre Basse dann aber weniger zurückhaltend, sehr dunkel, die Wände mit schwarzen Kacheln versehen, ein langer Tresen und eine Reihe von Tischen sind doch schon eher ein Zeichen von Understatement, passend zu den schweren Lederschürzen der Barmannschaft oder der Kleidung der Inhaber und Platzanweiser.

Überhaupt die Kleidung. Gerade bei den Gästen ist es eine Mischung des alten Schanzenchics und adrett herausgeputzten Damen und Herren. Das ist sicher das was gerne gesehen wird, jeder darf rein, Hauptsache man ist nicht unbekleidet. Aber an dem Abend, zwei Wochen nach der Eröffnung, sind doch viele dabei bei denen ich sagen würde: too chic for Schanze. Mal sehen, wie sich das entwickelt.

Die Drinks sind abgesehen von ihren Namen nicht weiter ungewöhnlich, wenn man davon absieht, dass gewöhnliche Cocktails genommen und leicht verändert wurden, um sie für die Masse trinkbarer zu machen. So verbirgt sich hinter meinem 1222 eigentlich ein Vieux Carré, der 1902 ist im Grunde eine Japanese Cocktail und der 1542 ist sicher auch ein bereits unter anderem Namen veröffentlichter, wobei ich den noch nicht kannte. Ausgerechnet der, der mir am besten geschmeckt hat mit seiner Mischung aus Cachaca, Kirschlikör und Zitronensaft.

Neben Cocktails gibt es auch Bier und Wein, so dass für alle etwas dabei sein dürfte, wenn sie hier her gehen. Dass der eine oder andere Drink manchmal etwas länger dauert, seis drum, der Laden ist ja noch sehr neu. Leider ist er aber nicht nur neu sondern ein Raucherladen. Das heißt, schön die Klamotten in die Wäsche stopfen, sobald man hier drin war.  Selbst die Jacken miefen, auch wenn  man die in einer Garderobe abgeben kann. Schade, das wäre doch mal ein richtig gutes Zeichen gewesen: auch auf dem Schulterblatt kann man einen kippen ohne Kippen. Stattdessen gibt’s wieder eine Räucherkammer mehr. Immerhin eine mit guten Drinks.

  • Adresse: Schulterblatt 73, 20357 Hamburg
  • Lautstärke: laut
  • Kosten: 9-14 € pro Drink
  • Kleidung: hauptsache irgendwas
  • Webseite: https://de-de.facebook.com/chambrebasse/
  • Sonstiges: verraucht

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