Auf meiner ToDo Liste stand die Bar schon eine Weile,  nachdem sie nun auch noch auf einer Bestenliste aufgetaucht ist, war es auch mal Zeit, hinzugehen, wenn ich denn in Berlin bin.

Den Beschreibungen auf Webseiten traue ich meist aus gutem Grund nicht ganz so, vor allem wenn Locations über den grünen Klee gelobt werden. Von daher war ich gespannt, wie viel der Vorschusslorbeeren gerechtfertigt waren.

Die Bar ist erstaunlich nüchtern. Ein Steintresen mit einem Metallarbeitsplatz , an der Wand dahinter noch ein paar nicht weiter erkennbare Zutaten, das ist der erste Eindruck. Es gibt noch einen Sitzbereich jenseits der Barhocker, der aber nicht unbedingt Gemütlichkeit ausstrahlt.

Die Cocktailkarte ist dabei so reduziert wie das Design der Bar. Es gibt etwas mehr als eine Handvoll Drinks darauf. Anderen Cocktails können auch zubereitet werden, falls die Zutaten dafür da sind. Aber es lohnt sich schon, erst einmal mit den Drinks von der Karte zu starten. Bei denen steht auf der Karte im Grunde immer nur die grundsätzliche Richtung dabei, was genau dahintersteckt, erfährt man erst, wenn man den Drink hat.

Manche Zutaten benötigen eine lange Zeit für die Zubereitung, deshalb sind die dann bereits vorgemixed im Kühlschrank zu finden,. Das geht bis hin zu ganzen Drinks. So war mein Freezer Negroni eben eine Art Negroni, die im Kühlschrank kalt gehalten wurde. Mir viel es schwer, die Zutaten herauszufinden, vor allem, da auch eine schwere Komponente dabei war. Dies war ein Genmaicha, also ein grüner Tee, der auch Reis enthält. Kannte ich so nicht.

Auch der Freezer Martini war natürlich premixed. Nicht schwer und trocken, eher leicht fruchtig. Das liegt auch daran, dass kein Gin verwendet wird. Aber auch wenn er erst einmal harmlos daherkommt, letztlich ist es doch ein Martinistyle Drink mit einem gewissen Punch.

Die eigentlich vorgesehene Gimletvariante konnte ich leider nicht probieren, da der Rhabarbershrub nicht mehr vorhanden war. Aber einen ähnlichen Drink konnte ich dann bekommen, der Spaß gemacht hat und eine leicht rauchige Note durch Mezcal bekommen hat. Weit weg vom normalen Gimlet, aber durchaus einen Versuch wert.

Als letzten Drink habe ich mir dann noch einen mixen lassen, der etwas stärker sein sollte. Draus geworden wurde ein Old Fashioned Style Drink mit mehreren Whiskeysorten, einem Rum und etwas Peanut Butter. Auch keine normale Version, aber eine gute Aufgabe, wenn man die Komponenten herausfinden will.

Insgesamt für mich eine gute Bar. Wie bei vielen top gerateten für mich die Frage, warum diese und keine andere nach vorne kam. Schwer zu sagen. Wissen darum, wie Drinks funktionieren haben sie jedenfalls und das Team war sehr freundlich und hat sich immer Zeit genommen wenn jemand Fragen hatte. Durchaus einen Besuch wert.

• Adresse: Weserstr. 208
• Lautstärke: medium
• Kosten: 12-13 € pro Drink
• Kleidung: leger
• Webseite: https://www.instagram.com/waxonberlin/
• Experimentieren viel, um eigene Zutaten herzustellen