Wenn Bands, die den eigenen Musikgeschmack prägen, sich altersbedingt zurückziehen, dann wird klar: man wird auch selbst alt. Und es werden nun immer mehr, die in die Jahre kommen. So nun auch Front 242, allen voran natürlich die beiden Sänger Jean-Luc de Meyer mit 67 und Patrick Codenys mit 65 Jahren, die mit einer kurzen Pause Mitte der Neunziger mittlerweile seit dreiundvierzig Jahren in der Formation auf der Bühne stehen und immer noch zu ihren Songs springen und tanzen (wenn auch etwas dezenter als früher). Und nun sind sie eben auf einer Abschiedstour.
Kennengelernt habe ich F242 in der zweiten Hälfte der Neunziger, natürlich vor allem durch Headhunter, Happiness und Soul Manager. Auf diversen Playlists waren die zu finden und in den Electro Clubs liefen sie auch oft genug. Trotzdem hat es dann bis 2014 gedauert, bis ich sie tatsächlich einmal live erleben konnte. Insgesamt war es nun das dritte Mal. Und eben auch das letzte Mal. Schade, aber angesichts des Reifegrades der Protagonisten durchaus verständlich. Ausverkauften Haus, begeistertes Publikum, passte gut.
Supported wurde Front 242 von der schwedischen Sängerin Rein, auch shcon seit 2016 unterwegs, von der ich bisher nur einen Song kannte. Und das ist viel zu wenig, wie ich festgestellt habe, denn was die live auf die Bühne gebracht hat, das funktioniert auch als Main Act gut. Ich bin gespannt, was von ihr in den nächsten Jahren noch zu hören ist.