Bei der Suche nach neuen Zielen für Radtouren bin ich vor ein paar Jahren schon auf den Schaalsee gestoßen. Der sah von der Größe her ganz angenehm aus, also weder eine zu kleine noch eine zu große Runde war zu erwarten und zu weit weg von Hamburg ist er auch nicht. Trotzdem hat es nun eine Weile gedauert, bis ich wirklich mal hingefahren bin.
Dazu ging es erst einmal mit dem Auto nach Zarrentin am Schaalsee. So nennt sich die Stadt tatsächlich, obwohl es gar kein anderes Zarrentin gibt. Na denn. Immerhin gibt es dort einiges an Parkplätzen (natürlich gebührenpflichtig, aber in einem akzeptablen Rahmen), so dass der Ort ein guter Ausgangspunkt für eine Tour ist, die mehrfach über Landesgrenzen und auch die ehemalige innerdeutsche Grenze mit ihren traurigen Installationen führt.
Was bei der Planung schon auffiel: so richtig an den See ran kommt man gar nicht oft. Das liegt aber nicht wie an anderen an der Bebauung, sondern daran, dass der ganze See ein Biosphärenreservat ist, viele Schutzgebiete sind hier vorhanden und viele Uferbereiche dürfen nicht betreten werden. Dazu sind Viele Wege, die näher am Ufer sind, den Bildern nach auch nicht angenehm zu fahren, deshalb führte meine Route entlang einiger Straßen.
Auf denen war dann auch einiges los: Erntezeit. Da fuhr einiges an Treckern rum und einmal auch ein Mähdrescher mit Raupenfahrwerk. Da ist dann nicht mehr viel Platz auf der Straße. Auf den ganzen Feldwegen und im Wald passierte das natürlich nicht. Die Routenteile dort waren auch schön zu fahren. Und da waren dann auch die einzige Stellen, an denen man endlich mal den See sehen konnte. Wenn auch immer nur einen kleinen Ausschnitt. Tatsächlich kann man von Wegen aus nur am Südende wirklich gut auf den See blicken, das ist ziemlich schade. Und das ist auch das, was die Tour etwas enttäuschen gemacht hat: viel zu wenig Wasserzugang. So eine Tour mit Straßen und Feld- und Waldwegen kann ich auch um Hamburg herum fahren, dafür muss ich dann nicht extra irgendwohin fahren.