Die Abweichung von der Regel, Teil zwei. Eigentlich geht es Anfang Juli nach Arras, dieses Mal ging es nach Aarhus. Und in Arras geht es auf das Mainsquare Festival, dieses Mal ging es aufs Amphi, das erste Mal, dass ich das besuche. Großer Vorteil: es ist interessant genug für gute Bands, es ist klein genug, um in einer Stadt zu funktionieren. Und in der Stadt gibt es genügend Hotels.
Das Festival gab es dieses Jahr zum neunzehnten Mal. Die Konzerte finden auf drei Bühnen statt: der Open Air Bühne am Tanzbrunnen, die Indoor-Bühne im Theater am Tanzbrunnen und die Bühne auf einem Schiff, bzw. eben in dessen Inneren. Gegenüber der Planung gab es dabei zwei Abweichungen: zu wenig Wasser im Rhein, deshalb musste das Schiff auf die andere Rheinseite und es gab einen Shuttleservice dort hin. Und leider hat VNV Nation krankheitsbedingt abgesagt, dafür kam dann Project Pitchfork.
Die Stimmung was an beiden Tagen gut, das Wetter hat auch größtenteils mitgemacht. Bis auf kurze Schauer (am Sonntag auch mal heftig. Aber dafür gibt es ja selbst vor der Open Air Bühne die riesigen Schirme, unter die man sich stellen kann. Wenn man Glück hat. Sonst ist es eben ein warmer Sommerregen, der auf einen niedergeht.
Bands habe ich einige gesehen, aber keine einzige davon ganz: ich fand es viel interessanter, zwischen den Bühnen zu wechseln und einen Eindruck von Bands zu bekommen, die ich noch nicht live gesehen hatte.
Los gings für mich am Samstag mit Rein, die ich schon einmal als Opener gesehen hatte. Weiterhin empfehlenswert. Ein paar Songs von Die Krupps kamen dann auch gut am warmen Nachmittag, bevor ich dann von Ashbury Heights leider etwas enttäuscht wurde. Da hatte ich mehr erwartet. Dafür gab es danach dann einen souveränen Auftritt von Camouflage, die selbst Tonprobleme am Anfang nicht aus der Bahn werfen konnten. Zum Abschluss gabs dann noch Project Pitchfork. Immerhin ein Hamburger, der einen Hamburger ersetzt. Und ein solider Stimmungsmacher. Zwischendrin gings immer wieder mal an den Strand zum Ausruhen, schöne Sache.
Am Sonntag war ich dann mal kurz auf dem Schiff, auch eine nette Location. Viel kleiner als die Theaterbühne, dafür deutlich luftiger. Und mit einer Empore, auf der es ein paar Sitzplätze gab. Von da aus konnte ich mit Alien Vampires und Abu Nein anhören. Dann gings mit dem Shuttle zum Tanzbrunnen, wo ich nach Oomph! und Klangstabil noch einmal eine Strandpause einlegen konnte, bevor es dann mit [:sitd:] und einem Accoustic Set von Anne Clarke auf die Zielgerade ging. Von Lord oft he Lost habe ich nicht viel mitbekommen, das ist nicht so mein Fall. Außerdem wurde es da langsam kalt, also ab ins warme Hotelzimmer.
Alles in allem ein nettes Festival, locker, kein Stress, viel gesehen.