Wieder 2 x 88 Tasten, wieder der 8.8., wieder mindestens 8 Pianisten. Es ist also schon wieder ein Jahr vergangen und die Hamburg Boogie Woogie Connection hält wieder Hof in der Fabrik in Hamburg.
Ob es nun die älteste derartige Veranstaltung ist, ob die anderen Festivals sich das nur von Hamburg abgeguckt haben, ob es das bestbesetzte Ereignis dieser Art jedes Jahr ist – schwer zu sagen, jedenfalls ist Axel Zwingenberger (auch) aus diesen Gründen Stolz auf dieses Konzert. Und das darf er auch sein, denn es war wieder einmal ein toller Abend.
Eröffnet von Axel Zwingenberger selbst in seinem typischen Solo Stil ging es dann erst einmal ruhiger los mit Michael Hortig. Dieser hatte sich im Flugzeug seine Stimme dermaßen ruiniert (durch die Klimaanlage, nicht durch singen), dass er kaum einen Ton rausbrachte. Aber die Finger funktionierten noch.
Dann kamen mit Luca Sestak (Piano) und Johannes Niklas (Drums) bereits die zwei auf die Bühne, die für mich die beste Performance des Abends brachten. Es gab nicht umsonst Beifall und Zugaberufe für diesen Auftritt. Jung, experimentierfreudig, schnell, stark. Und ein riesen Beifall.
„Boogie Phil“ Filiep Ketels zeigte dann, dass Boogie Woogie nicht einfach nur steif sein muss sondern auch mit einer (belgischen) Lockerheit vorgetragen werden kann. Der anschließende Auftritt von Gottfried Bender mit seinem Sohn Bendix war dann der letzte kurz vor der Pause.
Nach der Pause ging es dann weitere mit einem erneuten Axel Zwingenberger Solo und darauf folgend „Big“ John Carter, der dann auch noch Vince Weber auf die Bühne holte.
Die „Gäste Riege“ (weitere Pianisten neben den angekündigten Musikern) bestand aus Max Ritter (einem Boogie Woogie spielenden Lokomotivführer aus Stendal), Matthias Schlechter (der sich dafür vom Pinneberger Jazzfestival wegstahl) und Nils von der Leyen.
Vor der abschließenden Session mit allen Musikern gab es dann noch den Auftritt von Jo Bohnsack bevor der Abend dann mit ein paar Minuten mit x Händen an 2 Flügeln zu Ende ging.