Wann ich das letzte Mal auf einem Mesh Konzert war, habe ich gar nicht mehr herausgefunden. Das muss aber ca. 15 oder 16 Jahre her sein. Zeit also, einmal wieder eines zu besuchen. Und statt wie andere zum 1.Mai Autos im Schanzenviertel anzuzünden, kann man ja auch mal auf ein lockeres Konzert gehen.
Das begann bereits ziemlich früh, die Vorbands ab 18 Uhr und das alles bei richtig gutem Wetter. Vielleicht lags daran, dass das Konzert nicht ausverkauft war. Oder das lange Wochenende hat doch viele aus der Stadt gezogen. Auf der einen Seite schade, denn der Abend war gut. Auf der anderen Seite auch ganz gut so, da dadurch einiges an Platz war und man konnte sich bewegen, ohne gleich andere Leute umzuwerfen.
Als erste Band stand ein deutsches Duo namens „Loewenhertz“ auf der Bühne. Für eine Vorband gar nicht so schlecht, gefällige Elektropopmusik, geht auch schon in die Richtung Mesh. Aber letzten Endes doch eher eine Hobbytruppe, da von Posing und mitreißen keine Spur war.
Band Nummer Zwei aus London nannte sich „Empathy Test“ und hat eher zur Beruhigung beigetragen, als Stimmung aufzubauen. War vielleicht auch alles etwas zu sachte, was die drei da auf die Bühne brachten. Ganz nett eben. Dass die bemühte Schlagzeugerin vergeben ist und der neue Keyboarder alle Tastendrücke innerhalb einer Woche drauf hatte, was solls. Sah nicht so schwer aus. Und dass die Selbsteinschätzung Sängers, „why is he dancing so bad and singing like a girl?“, durchaus nicht falsch war, ist für mich auch außer Frage. Aber seis drum, Vorband.
Hauptact war natürlich Mesh. Und wie groß im Vorfeld angekündigt, wurden Aufnahmen für die neue Live DVD gemacht. Die Stimmung war dafür auf jeden Fall gut geeignet. Eine Mischung aus dem aktuellen Album Looking Skyward, ein bisschen Automation Baby aber natürlich bis zurück zu The Point at Which It Falls Apart ging das, was gespielt wurde. Eine gesunde Mischung aus aktuellen und alten Songs also, was die Jungs um Mark Hockings da auf die Bühne gebracht haben.
Vom Sound her immer noch ziemlich gleich wie früher und auch Mimik und Posen haben sich nicht verändert. Sofern man das unter der Mütze überhaupt sehen kann. Das Publikum ist natürlich auch mitgealtert, kommt aber immer noch gut in Fahrt.
Ich bin gespannt, wie das Video letztlich sein wird. Einen kleinen Vorgeschmack gibts in Form von Handyaufnahmen vom Mischpult aus, die live gestreamt wurden.