Den Abschluss meines Elphi-Jahres war dann auch gleich noch ein Höhepunkt. Denn auch dieses Mal trat nicht eins der Hamburger Orchester auf, sondern eines der internationalen Schwergewichte: das London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Vladimir Jurowski.
Als ich die Konzertankündigung sah, ahnte ich schon, dass es schwer werden würde, eine Karte zu erhalten. Tatsächlich waren auch kaum noch Karten verfügbar, als der Online Verkauf begann. Ob die nun alle innerhalb eines halben Tages im Vorverkauf an den öffentlichen Stellen weg waren oder ob sie in gewissen Blöcken bereits vorab verkauft wurden, ist natürlich die Frage. Immerhin war das ein externer Veranstalter und die Preise entsprechend hoch. Und er darf auch seine eigenen Regeln machen. Aber ich hatte eine bekommen, auch wenn es keine für Leute mit Höhenangst war. Etage 16 ist weit oben. Wirklich weit. Der Sound war aber gut, es kam alles sehr gut an und sehen konnte ich von dort oben auch ganz gut.
Als erstes gab es das Vorspiel zu Tristan und Isolde von Richard Wagner, was das Publikum freundlich hinnahm. Schwerer für mich war der zweite Teil, in dem Lieder von Richard Strauss gespielt wurden. Und eben auch gesungen. Sopranstimmen sind nicht einfach für mich und vom Text versteht man eh nicht viel. Insgesamt sieben Lieder gab es, wobei dann das Publikum am Schluss durchaus zufrieden war.
Der Schwerste Teil kam dann nach der Pause. Wenn schon der Komponist mit seinem Werk hadert, dass niemand seine fünfte Sinfonie kapieren würde (nicht einmal er selbst), dann ist keine einfache Kost zu erwarten. Entsprechend schwer war es, dem Dargebotenen zu folgen. In den einzelnen Musikern sicher hervorragend besetzt und gespielt, aber das Gesamtbild ergab sich mir eben nicht. Mahler scheint wohl nicht meins zu sein. Großen Applaus gab es tatsächlich auch erst nach dem fünften Satz, der eingängig genug war und das Publikum auch mitgerissen hat.