Wien – 31.10.-03.11.2019 – Rückblick

Amadeus? Nichts davon gesehen. Sisi? Hab ich auch nicht gesehen, auch wenn sie gezwungenermaßen mehrfach genannt wurde, muss wohl so sein. Aber der Reihe nach.

Ein langes Wochenende und die Frage, was da zu tun ist. Gäbe es eine Stadt, die heimgesucht werden könnte oder sollte? Davon gibt’s natürlich genug, die Wahl fiel auf Wien, einen Ort, den ich bisher nur von einer Silversterreise kannte. Also geradezu gar nicht.

Das Datum war gefunden, das Ziel auch. Die Frage war noch, was zu tun ist tagsüber und abends. Dafür zu verplanen waren zwei Tage und drei Abende, sicher nicht genug, um alles zu sehen, was die Stadt zu bieten hat. Aber für ein kurzes Touriprogramm genug.

Los gings mit dem Flug nach Wien und der Frage, wie man vom Flughafen zum Hotel kommt. Klare Antwort: nicht mit dem überall beworbenen CAT City Airport Train, denn der kostet pro Richtung 15 € und bringt einen in 15 Minuten in die Mitte von Wien. Von da aus hätte ich noch S-Bahn und U-Bahn nehmen müssen, mit zusätzlichen Kosten, um dann nach knapp 30 Minuten am Hotel zu sein. Die gleich lang dauernde Alternative: ein für 72 Stunden geltendes Wien Ticket kaufen, damit alle Busse und Bahnen fahren dürfen, nur noch ein kleiner Anschlusspreis bis Schwechat zu zahlen und schon geht’s los. Alles zusammen ca. 20 € bei einer gleich langen gesamten Fahrzeit.

Mit so einem Ticket kommt man in der Innenstadt dann auch überall hin. Für mich waren das am ersten Abend die Hammond Bar und die Spelunke, bevor es wieder an mein Hotel am Prater zurückging.

Am ersten Tag ging es dann los nach Schönbrunn, Schloss und Garten besichtigen. Wobei der Garten deutlich mehr zu bieten hat, als das Schloss. Selbst im Herbst. Durch das alte Gemäuer zu stapfen, dabei keine Fotos machen zu dürfen, dafür aber dauernd über andere Besucher zu stolpern, ist schon nervig. Der Guide war immerhin gut und hat viel über die alten Kaisers erzählt, die hier gewohnt hatten. Wer warum und wie lang und was alles und wie oft. Und irgendwie wurde er nicht müde zu betonen, dass die Österreicher die Habsburger aus dem Land getrieben haben.

Anschließend gings zur Entspannung erst einmal zum Mittagessen ins Café Residenz und danach dann in deren Keller, um die Strudelshow zu sehen. Und ja, die lohnt sich. Zwanzig Minuten kurzweilige Unterhaltung darüber, wie denn ein Strudel gebastelt wird. Wer den danach backen kann, Respekt.

Nach diesem Programm gings auf den Prater, einmal drüberlaufen muss ja schon sein. Zum Glück war Feiertag und es war nicht allzu warm, somit war nicht viel los. Im Grunde ein Rummel, der nicht umherzieht. Oder ein kleiner Freizeitpark, in dem kein genereller Eintritt verlangt wird.

Nach einer kurzen Ruhe gings raus in den Abend und in die nächsten Bars, dieses Mal die Loos American Bar und das Kleinod. Auch danach wieder ab, brav ins Hotel.

Der zweite und letzte der ganzen Tage war ein Innenstadt-Tag. Auch hier bietet es sich an, Führungen mitzumachen, denn die Stadt ist selbst bei nicht idealem Wetter rammelvoll. Zuerst gab es eine Tour durch die versteckten Seiten von Wien. Im Grunde kein weiter Weg, alles um die Freyung herum. Da gings erst einmal ins Schottenstift (in dem eigentlich irische Mönche sind) mit der ältesten Holzmadonna Österreichs, dann vorbei am Palais Daun-Kinsky zu einem der letzten Reste der alten Stadtmauer und dort in den Keller eines Hauses rein. Dort hin, wo früher Menschen gewohnt haben, in der dritten bis sechsten Kelleretage. Ohne Licht, dafür mit Vieh. Extrem.

Zum Luftschnappen gings dann wieder raus und durchs Palais Ferstel bis zum Centralcafe und schließlich zur Minoritenkirche, in der eine Mosaikversion von da Vincis letztem Abendmahl hängt. Auch die Wiener, die dabei waren, kannten von dem heute gesehenen noch nichts. Also wirklich eine Secrets-Tour. Kein Secret war wiederum die Haltung des Guides, der mehrfach darauf hinwies, das man ja die Habsburger aus dem Land geschmissen habe. Und die Sisi Filme seien ja eh alle weit weg von der langweiligen Wahrheit, die sei ja nur selten in Wien gewesen und sonst immer unterwegs.

Die nächste Führung am Nachmittag war dann das klassische Touristenprogramm. Einmal quer durch die Hofburg. Die hatte ich in meiner Unwissenheit bisher immer als Burg oder Schloss erwartet, aber es ist denn doch ein Sammelsurium an Wohn- und Arbeitsgebäuden, bei denen jeder von den Kaisers sich seinerzeit ein eigenes Gebäude errichten ließ, denn bei der Verwandtschaft will man ja nicht unterkommen. Vom Albertina Museum gings also entlang der Mauern zum Josefsplatz und der Kirche St. Augustin dort mit der Loretto-Grotte, in der die Herzen der alten Habsburger liegen. Weiter dann zur Hofreitschule und dem Heldenplatz, dann zum Michaelerplatz und von dort aus dann nicht mehr in der Hofburg, dafür aber über den Kohlmarkt und Graben zum Stephansdom. Das war dann aber auch genug, auch für die Führerin, die mehrfach darauf hinwies, dass man ja seinerzeit die Habsburger aus dem Land geworfen habe. Ach ja und die Sisi sei ja nur wegen der Filme so bekannt, ansonsten hätte sich keiner für die interessiert.

Essen gabs dann noch in einem der letzten alten Beisl, dem Reinthalers. Nett, gemütlich, lecker. Und eine gute Grundlage für den Abend. An dem gings erst einmal in die Halbestadt Bar und danach dann in die The Sign Lounge.

Das wars dann aber auch schon mit Wien. Bleibt nur noch der Rückreisetag, der aber auch völlig entspannt verlief. Rechtzeitig zur NFL Übertragung wieder zu Hause.

Map: Bars in Wien

Bars in Wien – Liste mit Tipps

2 Gedanken zu „Wien – 31.10.-03.11.2019 – Rückblick“

    1. Nun, ich habe die Fahrt erlebt und war dort dann leicht eingeschränkt in der Wahrnehmung. Aber ich hab mehr davon gesehen, als von Paris im Jahr drauf.

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