Es gibt sie tatsächlich – bayrische Schauspieler. Und zwar exakt drei. Die dürfen dann wie Paul Sedlmeir, Michael Brandner und Helmfried von Lüttichau überall mitspielen, wo sowas wie Lokalkolorit gebraucht wird. Sei es in „Hubert und Staller“ oder eben nun hier in „Der Beischläfer“. Und wenn die mal nicht ausreichen, dann darf noch Markus Stoll alias „Harry G“ mit ran und dann ist für jeden klar: jetzt wird’s zünftig. Also fast.
Denn so ganz auf dem Land ists dieses Mal eben doch nicht, sondern es geht in die Provinzhauptstadt München, wo die Welt fast in Ordnung ist. Wenn da nicht manchmal auch Recht gesprochen würde, wofür dann an einem Schöffengericht auch noch Schöffen gebraucht werden, die wohl als Beischläfer bezeichnet werden.
Aber es soll nun nicht alles so negativ klingen, denn eigentlich ist die Serie ja nicht mal schlecht. Nur eben an ein paar Punkten nicht ganz rund. Man nimmt Lisa Bitter die immer-toughe ich-sag-wos-langgeht Richterin eben nicht immer ganz ab. Die Sprachwechsel von Harry G ins explizit ausgesprochene Hochdeutsche sind auch eher verwirrend. Und die Grundidee vom Schöffen, der hinter den Kulissen dann schon für Ordnung fürs Recht sorgt, ist von Anfang an so überbetont, dass man es schon schade findet.
Zum nebenher schauen taugts aber allemal noch. Und vielleicht gibt’s ja noch eine zweite Staffel, in der dann alles etwas runder ist und die Schauspieler besser aufeinander eingespielt sind.