In der Coronazeit wird der Spielbetrieb in der Elphi über den Haufen geworfen. Es dürfen nicht mehr so viele Zuschaue kommen. Und das Orchester? Wenn man das schrumpft, können ein paar mehr Zuschauer rein. Von daher war nun die Frage, welche klassischen Werke auch mit kleinerer Besetzung sich denn anbieten würden.
Das ist tatsächlich eines der Motive, aus denen das Programm sich aus Werken des 17. Und 18. Jahrhunderts zusammensetzt, in dem etwas einfacher besetzte Orchester die Regeln waren. Oder eben auch aus Werken von Komponisten, die diese Zeit noch einmal interpretiert haben.
So wurden dieses Mal als die Variationen über ein Rokoko-Thema A-Dur op. 33 von Tschaikowsky gespielt, mit Alisa Weilerstein am Violoncello. Normalerweise bin ich bei Solisten immer etwas zurückhaltend, da diese sich natürlich gerne deutlich positionieren und entsprechend auftreten. Das war dieses Mal wohltuend anders. Mit großer Kraft, aber ohne überladene Gestik kamen die Soloparts daher. Das fand selbst ich gut.
Danach gab es dann Beethovens Eroica, die 3. Sinfonie, durchaus ein bekannteres Werk, aber natürlich auch länger. So dass manche bereits nach der Hälfte an das Ende glauben wollten und applaudierten. Aber es ging weiter und vor allem das Finale hat die Zuhörer begeistert. Vermutlich war das auch so angedacht, sowohl seitens Beethoven als auch von Alan Gilbert, der wieder den Taktstock schwang und auf dem Pult tanzte. Muss ich mich auch noch dran gewöhnen, an die Darstellung. Aber er hat offensichtlich Spaß daran und das überträgt sich auch aufs Orchester.