Der Norden des Landes ist nicht nur flach – es fehlt in den meisten Fällen auch ein wichtiger Punkt in der Nahrungslandschaft: das Laugenbrötchen. Oder besser: ein Laugenwecken.
Klar gibt es schon seit Jahren immer mehr Bäcker, die sich daran versuchen. Aber die meisten scheitern, zumal sie auch keine Vergleichsmöglichkeit haben, wie denn eigentlich gutes Laugengebäck zu schmecken hat.
Da gibt es eine Brezelbäckerkette aus dem Kölner Raum, die bis in den Norden vorgedrungen ist, deren Produkte, solange sie frisch sind, noch genießbar sind, aber nach ein paar Stunden ist es damit vorbei. Oder der Bäcker hier nebenan, dessen hellbraunen, harten Wurfgeschosse schon vom Aussehen her ein trauriges Bild abgeben und geschmacklich komplett daneben sind.
Also gibt es nur eins: selbst machen. Ich habe eine Reihe Rezepte ausprobiert, war aber nie wirklich von einem begeistert. Bis ich dann eins fand, das wie ich feststellen musste nicht funktionierte und bei dem ich durch nachjustieren dann plötzlich einen Teig hatte, der zu einem klasse Ergebnis geführt hat.
Das ist schön, dass das am Schluss dann gepasst hat. Schade ist nur, dass ich nicht genau weiß, wie viel Wasser und Mehl ich noch einmal dazugegeben habe. Ursprünglich waren nur 200ml Wasser vorgesehen – deutlich zu wenig, der Teig war sehr krümelig. Ich habe schätzungsweise noch einmal 100 ml nachgeschüttet, was den Teig zu feucht gemacht hat. Also habe ich drei gehäufte EL Mehl nachgeschüttet, ca. 30g vermute ich. Und so stehen hier nun Werte für ein Rezept, die nicht ganz exakt stimmen, obwohl es beim Backen auf die Genauigkeit ankommt. Aber das Ergebnis war gut und das ist das Wichtigste für mich.
Zutaten
- 300 ml lauwarmes Wasser
- 1 Hefewürfel
- 2 TL Salz
- 75 g weiche Butter
- 780 Gramm Mehl
- Grobkörniges Salz
- 50 g Natron (Haushaltsnatron)
Zubereitung
Mehl abwiegen und in eine Schüssel geben. Die Hefe in dem lauwarmen Wasser auflösen und über das Mehl geben, leicht vermengen. Dann das Salz hinzugeben und auch die Butter. Dann die Küchenmaschine anwerfen und den Teig herstellen.
Wenn der Teig fertig ist, diesen etwas mehr als 30 Minuten gehen lassen. Anschließend auf einer Arbeitsfläche den Teig ungefähr in ein Rechteck falten, der länge nach Teilen, so dass zwei Teigstreifen entstehen und aus diesen dann die einzelnen Brötchen Teiglinge abstechen und formen. Das sollten 10-12 Stück ergeben.
Nebenher wird ein Topf Wasser zum Kochen gebracht, dann vorsichtig das Natron hineingegeben, das dabei heftig sprudelt. Die Brötchen nun jeweils für ca. 30-40 Sekunden in das Natronwasser geben, mehrfach wenden und dann mit einer Schaumkelle herausholen und auf einem Backblech ablegen.
Die Teiglinge werden nun mit grobkörnigem Salz bestreut. Wen das nicht so recht haften will, einfach mit einem Pinsel etwas von der Natronlauge nehmen und damit die Brötchen anfeuchten, dann klappt das auch mit dem Salz.
Nun noch die Brötchen kreuzweise mit einem scharfen Messer einritzen und dann dürfen die auch in den auf 200 °C Ober/Unterhitze vorgeheizten Ofen. Wie lange, hängt vom Ofen ab, ich hatte meine 22 Minuten drin. Danach rausholen und auf einem Gitterrost abkühlen lassen.
Das Ergebnis sind weiche, fluffige und sehr gut schmeckende Brötchen.
Ein Traum die Dinger, besonders die Originale vom Bäcker himself.