Städte mit Wasser sind immer gut, das macht einfach was her. Und wenn es viel Wasser gibt, dann gibt es auch Kanalrundfahrten, durch die man die Stadt noch einmal von einer anderen Seite aus sieht. So ist das auch in Kopenhagen, von daher ist auch das empfehlenswert.
Startpunkt ist dabei der Nyhavn, an dem die bekannten bunten Häuser stehen. Angeblich so angemalt, dass die angetrunkenen Matrosen sich nur die Farbe des Hauses merken mussten, wo sie untergekommen waren.
Die Fahrt geht gleich an der neuen Oper vorbei, die ein Bankkonzern gespendet hat, dafür dass er die Renovierung eines anderen Gebäudes bezahlen durfte. Nach dieser ging es dann am ehemaligen Militärhafen vorbei, an dem heute meist nur Museumsschiffe liegen – und auch die königliche Jacht. Die muss ja auch irgendwo geparkt werden.
Man sieht auf so einer Tour natürlich auch wieder vieles, das man vom Land her vom Fahrrad aus schon gesehen hat. So die Kolonial-Lagehäuser (für Grönland, Färöer und Ostafrika) und natürlich auch wieder die kleine Meerjungfrau. Dieses Mal schon unter Belagerung.
Es wird auf den meisten Touren vor allem erzählt, wer denn die für die meisten Bauten verantwortlich war und das war fast immer Christian IV. Der hatte neben Krieg führen eben das Bauen als Hobby, allerdings immer so wie die anderen das gemacht haben. Also hat er Türme wie in der Toskana, Häuser wie in Frankreich und Kanäle wie in Holland bauen lassen, damit die Händler von dort auch zu ihm kommen und er mehr Geld verdienen kann. Hat nicht funktioniert. Aber die Gebäude sind alle noch da, so auch die Kanäle, die voll mit kleinen und größeren Booten sind, die auch zum Wohnen genutzt werden.
Durch die Kanäle gings dann zur Kreisbrücke, von der aus man wieder den Schwarzen Diamant schön sehen konnte, wie das Wasser sich dort spiegelt. Vorbei an ein paar teuren Neubauten am Wasser, dem Blox, der alten Börse gings dann wieder zum Nyhavn zurück. Wieder mit viel Sonne und zu wenig Sonnenschutzcreme.
Da ich dann eh schon in der Ecke war (bzw. die Metro schnell in der Ecke ist) haben ich mit dann noch die Vor Frelsers Kirke von innen angesehen, ebenso den Schwarzen Diamant. In den Lesesaal konnte ich leider nicht, da soll niemand gestört werden.
Aber rein konnte ich noch in das Blox, das an aufgetürmte Legosteine erinnern soll. Darin befindet sich auch das Danske Arkitektur Center, aktuell mit zwei Ausstellungen: SAGA (a space saga) und Frauen in der Architektur. Wie sich Dänische Architekten einen Aufenthalt auf dem Mars vorstellen, konnte man da dann sehen. Es war wohl durchaus ernst gemeint, denn die beiden Erfinder haben in dem ausgestellten Häuschen für 60 Tage in Grönland gelebt. Und immer schön Pulver angerührt. Und „Außeneinsätze“ in tollen Anzügen gemacht. Aber da waren dann Mondbasis Alpha 1 usw. doch deutlich realistischer. Die Ausstellungen für die Frauen in der Architektur fing dann mit Küchenutensilien an (ehrlich!) und ging dann in wichtigere Dinge über wie Küstendesign und Gebäude.
Auch das macht dann wieder hungrig, darum gabs dann abends einen Abstecher zu Slurp Ramen Joint (auch ein Ex Noma Koch), wo man schon bald nach der Öffnungszeit lange anstehen muss und dann noch Abstecher ins Curfew und Ruby.