In einem eher unscheinbaren Gebäude, an dem man einfach vorbeilaufen würde, versteckt sich das Curfew, eine eher klassische Bar mit hohem Anspruch. Das fängt bei dem Design des Innenraums an und endet bei den Cocktails.
Um hineinzugelangen, muss man erst einmal klingeln, das wiederum bringt nur etwas, wenn man die jahreszeitlich bedingten Öffnungszeiten beachtet hat. So öffnet die Bar im Sommer deutlich später – wenn überhaupt, denn im Juli ist geschlossen.
Als Sitzmöglichkeiten bietet sich neben der Bar mit ihren eher etwas kalt anmutenden knallroten Mettalstühlen auch eine ganze Reihe von Sitzbereichen an, die von Tischen mit Holzstühlen bis zu stoffbezogenen Sofas ausgestattet sind. Alles in einem eher mediterranen Stil, was vermutlich daran liegt, dass der Inhaber und viele seiner Mitarbeiter aus Portugal stammen.
Das Niveau der Drinks ist deutlich höher als in vielen anderen Bars in Kopenhagen. Dazu gehört auch das Wissen über die Drinks und die Leidenschaft hinsichtlich der Zutaten, die den Barkeepern anzumerken ist. Gut ausgebildet, nicht einfach nur angelernt und offensichtlich auch gerne Gastgeber. Das Ganze hat natürlich seinen Preis, die Cocktails hier sind deutlich teurer als in anderen Bars – aber auch nicht so verwässert. Hier geht es um Inhalt und Erlebnis.
Mein erster Drink war ein Joel’s Special, ein Twist auf einen Daiquiri aus einem Zapaca und einem Overproof Rum, Curacao und Falernum, dazu etwas Himbeere, Limette und Ananas. War gut an dem warmen Tag. Danach gab es noch einen sehr interessanten Pine Sazerac, der neben Rye Whiskey und Cognac auf Tannenzapfenlikör, Absinth und Ananas setzt.
Fazit hier ist jedenfalls: wer gut ausgewogene Drinks möchte und auch einmal die normalen Pfade zu verlassen bereit ist, kann sich hier wohl fühlen.
- Vesterbrogade 20, 1620 København V, Dänemark
- Lautstärke: leise bis medium
- Kosten: 150 -170 DKK / 20-23 € pro Drink
- Kleidung: leger bis smart casual
- Webseite: https://curfew.dk/
- Sonstiges: Rauchfrei, Öffnungszeiten variieren nach Jahreszeit