Bereits letztes Jahr hatte ich eine Tour um Hamburg geplant. Einmal außen rum, möglichst nahe an den Stadtgrenzen. Gefahren bin ich sie dann aber doch nicht. Denn zum einen war mein Rad zu oft defekt, zum anderen klang die Tour nicht wirklich einladend: ich kannte einige der Teilstrecken und habe befürchtet, dass sie ziemlich zäh wird. Viel am Deich entlang, oder kilometerweise auf einem Weg einfach nur geradeaus. Dieses Jahr hatte ich dafür ein Posting gesehen, das von einer Tour auf dem Grünen Ring handelte. Und das machte mich neugierig.
Genau genommen geht es um den 2. Grünen Ring. Der erste ist mitten in der Stadt und allen bekannt (Planten un Blomen usw). Aber der zweite? Noch nie zuvor davon gehört. Und das, obwohl es sogar eine Beschilderung gibt, wie ich heute gesehen habe. Wenn auch nur eine marginale. Aber die Idee ist ernst gemeint. Auf der Webseite der Stadt Hamburg hat der 2. Grüne Ring eine eigene Seite, von der aus die Detailkarten aufgerufen werden können. Die sind detailliert, aber nicht zum Navigieren zu gebrauchen, also habe ich das in meinem Tool nachgebaut und bin heute die Strecke gefahren. Und das, ohne die Befürchtung, dass es langweilig wird, denn lange eintönige Strecken gibt es da nicht. Es immer Abwechslung geboten.
Los ging es von meiner Haustüre aus erst einmal in Richtung Niendorfer Gehege. Dann über die Autobahn und an Kleingartenvereinen und Nebenstraßen entlang durch Eidelstedt. Die nächsten bekannten Streckenziele waren dann der Bahnhof Stellingen, der Volkspark, das DESY-Gelände nach denen es durch den Westerpark nach Teufelsbrück ging. Dort habe ich die Fähre gerade noch erreicht und schon gings rüber nach Finkenwerden.
Von dort aus führen nicht viele Radwege weiter, so ging es auf dem Deich und danach am Deich entlang an Moorburg vorbei nach Harburg. Dort durch den Meyers Park aufwärts und dann zur Belohnung am Harburger Stadtpark entlang wieder abwärts. Nach dem Harburger Bahnhof am Neuländer See vorbei über die Süderelbe und dann unter der Autobahn durch in Richtung Norderelbe. Mit der Wilhelmsburger Dove Elbe war dann auch die Hälfte der Strecke absolviert und es ging mal wieder in den Biergarten Zum Anleger.
Frisch gestärkt führte der weg dann über die Norderelbe auf die Kaltehofe und nach dieser dann an die Dove Elbe und ihren vielen Stränden. Durch die Allermöher Wiesen und am Flugplatz Boberg vorbei ging es dann zum sehr schönen Öjendorfer Park. Damit waren die Außenbezirke abgefahren und es ging wieder in den städtischen Bereich zurück.
Durch Jenfeld, Tonndorf und über das Gelände der alten Trabrennbahn ging es weiter zum Barenbleek und dann durch die Kleingartenanlagen zum Ohlsdorfer Friedhof. Der Weg von dort war dann nahezu klassisch an der Alster entlang und durch einen weiteren Kleingartenverein zum Flughafen, von dem aus es wieder nach Hause ging.
Insgesamt 106 Kilometer in knapp sechs Stunden auf einer schönen, abwechslungsreichen Strecke. Der Akku hatte immer noch Reserve und selbst die Beine waren noch nicht kaputt. Im Gegenteil zu meinem Sattel, da brauche ich wohl einen neuen.