Irgendetwas hatte mich geritten, mir den neuen Roman von William Gibson zu kaufen. Um mich darauf vorzubereiten, hatte ich mir ja erst einmal noch durch den Neuromancer und den Rest der Sprawl Trilogie gearbeitet. Und nun also das neue Buch, The Peripheral.
Die Rezensionen hatte ich erst gelesen, nachdem ich das Buch gekauft habe. Und nachdem ich nun damit durch bin (was wirklich lange gedauert hat) verstehe ich auch die gemischten Reaktionen, denn es war schwer zu lesen. Dass ich mir das auch noch auf Englisch angetan habe verstärkt sicher noch den Eindruck, zumal Gibsons Ausdrucksweise wenn sich Personen unterhalten gerne etwas Gossenhaftes hat.
Aber ich habe damit angefangen und habe mich reingearbeitet. Und es war wirklich Arbeit. Ich war im ersten Drittel mehrfach versucht, das Buch einfach von meinem Kindle zu löschen und etwas anderes zu lesen. Zu zusammenhangslos und verirrend war das dort. Sobald man diesen Punkt erreicht hat, werden die Zusammenhänge klar und das Buch wird zu einem ordentlichen SF Roman. Aber bis dahin braucht man eben Geduld.
Waren Neuromancer und Konsorten damals noch so etwas wie ein großer Wurf, der ein ganzes Genre begründet hat, wird das dieses Mal sicher nicht so kommen. Die Idee über zeitlich versetzte Kommunikation und sich auseinanderdriftende Wirklichkeiten zu gehen ist so weit auch ganz nett, aber da hört es denn doch auch langsam auf. Es sei denn, man will sich in die Theorie mehrfach nebeneinander existierender Paralleluniversen einarbeiten und findet das ganz gut.
Ich bin jedenfalls erst einmal wieder von Gibson kuriert und lese wieder normale Dinge. Schlecht war der Roman sicher nicht, aber nicht gut genug, dass ich mir das wieder antun muss.