Wenn die Frage ist, wie ein Konzertjahr gut anfangen kann, dann ist es ja gut, wenn die Antwort lautet: mit einem Double Header Konzert. Also zwei Bands, die zusammen auf Tour sind und abwechselnd als Headliner auftreten. Und noch eine Vorband dazu.
Genau das sollte nun hier der Fall sein, wenn die beiden EBM Veteranenbands Front 242 und Nitzer Ebb ausprobieren, wie lange sie noch auf der Bühne durchhalten können. Front 242 hatte ich vor ein paar Jahren schon einmal gesehen, Nitzer Ebb bisher noch nie – wobei ich auch kein großer Fan der Band bin. Aber wenns denn gerade passt, warum nicht mal mitnehmen.
Entsprechend ging es los, wobei ich die Vorband nicht mehr miterlebt habe, dazu stand ich zu lange im Regen vor dem Einlass. Da hätte ich erwartet, dass ich schneller reinkommen, aber was solls, für die Hauptbands war ich rechtzeitig da.
Als erstes standen Front 242 auf der Bühne. Gewohnt knalliger Sound und das Publikum ging auch entsprechend mit. Wobei man den alten Herren aus Belgien schon angemerkt hat, dass sie mittlerweile seit vierzig Jahren auf der Bühne stehen. So viel mit rumspringen ist da nicht mehr. Aber immerhin sind es ja zwei Sänger, die sich auch abwechseln können. Entsprechend wars ein guter Auftritt, der viel Spaß gemacht hat.
Bei Nitzer Ebb lief es dann so, wie ich erwartet hatte. Die elektronischen Sounds, dazu die eher minimalistischen Texte und der Stil von Douglas McCarthy, nunmehr auch schon seit vierzig Jahren am Start (mit ein paar Pausen). Ich habe die Musik nie ganz verstanden, im Gegensatz zu vielen anderen, die da waren und alles mitgemacht haben. Aber wenn man sich auf die Synthesizer konzentriert hat, dann kam schon rüber, was Leute an der Band gut finden. Extra auf ein Nitzer Ebb Konzert würde ich von daher nun nicht gehen, aber wenn die eh gerade da sind wie auf einem Festival, warum dann nicht anschauen.
Die Return of the Living Dead Party im Anschluss war dann sogar mal wieder etwas größer als zuletzt, es waren tatsächlich vier Floors geöffnet. Das hat eine Weile gedauert, bis den Leuten klar war, dass im großen Saal als zusätzlicher Floor dieses Mal „Stahlklang“ geöffnet war, auf dem entsprechend EBM und Industrial lief. Hat natürlich zu den Konzerten gepasst und das war auch gut so mit dem Fokus.