Es hat eine Weile gedauert, aber dann kam doch ein neuer Zamonien-Roman von Walter Moers heraus. Und dann hat es noch einmal gedauert, bis ich überhaupt davon erfahren und ihn besorgt habe. Aber da war er nun und ich war gespannt: gut oder eher langweilig?
Was das anging, fängt das Buch gefährlich an: Hildegunst von Mythenmetz taucht mal wieder auf, immer ein Kandidat für elendslange nervige Erzählungen. Dieses Mal aber erzählt er nur, was ihm Hildegunst 2, ein Buchling, mitteilt. Und der wiederum erzählt von seinem Abenteuer mit dem Drachen Nathaviel, der auch wieder einiges zu erzählen hat. Und die drei wiederum sind ganz normale Erzähler, denen man auch folgen kann.
Der Kern des Ganzen ist die Erzählung des Buchlings, der dazu gebracht wird, nach dem Bücherdrachen zu suchen und sich mit ihm zu unterhalten. Keiner hätte gedacht, dass es den wirklich gibt und dass er sogar sprechen kann. Aber Hildegunst 2 trifft eben tief in den Katakomben doch auf ihn und hört sich seine Geschichte an, wie er vom eigentlich durch die Gegend fliegenden Gesellen zum sich in Büchern wälzenden, im Orm badenden Orakel wurde.
Wie er sich gegen allerlei unterirdische Gestalten und Bücherjäger wehren muss, zum Wissensträger aufsteigt, dann vereinsamt und um sich zu schützen zwar niemanden mehr verspeist, seine Entdecker dafür kopfüber beerdigt.
Insgesamt ein schönes Buch, das klar zu den besseren aus der Reihe gehört. Phantasievoll geschrieben, immer aufs Neue mit Wortkonstrukten aufwartend und für Fans der Zamonien-Romane ein schöner Zeitvertreib.