Frühlingszeit ist Bärlauchzeit.

Hätte ich das Kraut vor Jahren noch nicht einmal angerührt, gehört es heute zu meinen Favoriten der Geschmacksträger.  Man kann sich den Bärlauch zwar auch selbst im Wald holen, ich hole ihn aber immer auf dem Markt. Da weiß ich wenigstens, dass es die richtigen grünen Blätter sind und ich den Genuss überlebe.

Bärlauch ist natürlich auch vielseitig verwendbar. Angefangen hat das bei mir mit Spaghetti , die mit einer Bärlauchsauce auf den Tisch kamen. Und nun eben Schnitzelröllchen. Im Grunde eine Mixtur aus Roulladen und Saltimbocca. Das Ganze dann noch etwas angepasst und abgewandelt und fertig ist das leckere Essen. Und das geht so:

Zutaten

• Dünne Schnitzel (Schweine- oder Kalbsschnitzel sind perfekt, Pute geht auch, wird dann aber trocken)
• 1 großes Bärlauchblatt pro Schnitzel
• 1 Scheibe Serranoschinken pro Schnitzel
• 2-3 EL grobkörniger Senf (da gibt es schönen in Weißwein eingelegten)
• Pfeffer
• Salz
• Paprika
• Weißwein
• Evtl. Sahne

Zubereitung

Die Zubereitung ist im Grunde recht einfach: Schnitzel platt klopfen. Da zeigt sich nun, ob man gut eingekauft hat: sind sie lang genug und flach genug? Breite, quadratische Schnitzel bringen da nix. Ein längliches, das man schön zusammenrollen kann, hingegen schon.

Aus dem Senf und etwas Pfeffer und Paprika wird nun eine Mischung bereitet, die auf die Schnitzel gestrichen wird (Salz braucht man da nur wenig, wenn überhaupt – der Bärlauch ist schon würzig genug). Auf den Senf kommt dann ein Bärlauch Blatt und da drauf wiederum der Serranoschinken.

Nun wird das Schnitzel eng und fest zusammengerollt. Wenn dabei etwas Senf austritt, macht das nichts: der  grobkörnige Senf ist Hitzeresistenter als der Kollege aus der Tube. Nun mit einem Zahnstocher fixieren und ab damit in die Pfanne.

Erst kurz scharf anbraten, so dass rundherum etwas Farbe da ist und vor allem die Form der Röllchen erhalten bleibt. Dann aber recht schnell die Temperatur herunterschalten, denn die Schnitzelröllchen brauchen eine Weile, bis sie durchwegs gar sind. Und man will ja nicht, dass außen alles verbrannt und innen alles roh ist. Also schön langsam mit viel Zeit vor sich hin braten lassen. Bei mir hat das ca. 15 Minuten gedauert.

Parallel dazu wird die Beilage zubereitet. Risotto soll gut passen – bei mit wurden es Tagliatelle. Passen auch sehr gut.

Bleibt noch die Frage nach der Sauce. Insgesamt ist das Gericht noch etwas trocken, von daher ist eine Sauce durchaus angebracht. Ich habe hierzu etwas Weißwein genommen und damit den Fond gelöscht. Hatte leider keine Speckwürfel, sonst hätte ich die noch zuvor angebraten. Nun bleibt es jedem selbst überlassen, was mit dem Weißweinfond passiert. Ich habe aus Zeitgründen einfach etwas Sahne hinzugegeben, das noch abgeschmeckt und war dann zufrieden. Man könnte aber sicher auch noch einmal den Senf einsetzen und dann eine Senf-Weißwein Sauce basteln. Egal wie, Hauptsache, es schmeckt.