2013-04-13 alte Hamburger Hafenkräne

Lange Nacht der Museen Hamburg 2013

Was anderswo ein Erfolg ist, wird seit ein paar Jahren auch in Hamburg praktiziert: die Lange Nacht der Museen. Eine nette Idee – wenn man den weiß wohin man will und was man sich ansehen sollte. Da die einzelnen Museen natürlich sehr weit auseinander liegen, wurden spezielle Buslinien eingerichtet, welche die Besucher zu den einzelnen Stätten bringen.

Ausgangspunkt der Linien waren die Deichtorhallen und dort wurde dann auch gleich sichtbar, was uns den Abend über erwartete: eine Menge Leute. Von daher war die Veranstaltung also mal wieder ein Erfolg.

Erste Station für uns war das Hafenmuseum mit der MS Bleichen. Anfahrt im gut gefüllten Bus, in dem nur noch Stehplätze vorhanden waren.  Im letzten noch erhaltenen 50er Speicher aus der Kaiserzeit untergebracht, zeigt das Hafenmuseum, welche unterschiedlichen Arbeiten im Laufe der Zeit im Hafen abliefen und wer diese durchgeführt hat. Nebenan am Kai liegt dazu noch die MS Bleichen, ein Stückgutfrachter aus den 50er Jahren, der nach einer langen Odyssee unter verschiedenen Namen bis ins Schwarzmeer gekommen ist. Und das, obwohl er eigentlich für die Nordfahrt nach  Finnland mit der höchsten Eisklasse gebaut wurde. Interessant war die Führung durch den Maschinenraum mit der Erklärung der Maschinen und wie diese bedient wurden. Vor allem, was für eine Schwerarbeit es ist, den Anweisungen des Schiffsführers unter Deck zu folgen: die Motordrehzahl wird  von Hand reguliert und wenn dir Fahrtrichtung gewechselt werden soll, muss die Maschine komplett gestoppt, umkonfiguriert und dann wieder mit Druckluft gestartet werden. Harte Arbeit, vor allem im Eis, wenn sich das Schiff auf das Eis schieben und dann wieder etwas zurück fahren soll. Und das alle paar Minuten. Die MS Bleichen ist nach wie vor seetüchtig und wird von einem eigenen Verein betrieben.

Als nächstes ging es dann mit einem komplett ganz und gar vollgepferchten Bus nach Harburg zum Electrum Hamburg. Da die Busfahrerin wohl keinen Bock mehr auf die schlechte Luft mehr hatte, hat sie uns ein paar hundert Meter entfernt vom eigentlichen Ziel rausgelassen, ohne dass jemand wusste, wo es dann hingehen sollte. Und das im Dunkel und in Harburg. Super. Immerhin, nach einer Weile haben wir dann Dank Nachfragen und google Maps auch das Ziel gefunden. Ein eher kleiner geratener Laden mit vielem elektrischen Krimskrams von ersten Toastern über unterschiedliche Röhrenradios und andere elektrische Geräte aus verschiedenen Zeiten bis hin zum modernen Dingen wie Pong und anderen Konsolen.  Alles noch im Aufbau begriffen, aber für das, was da gezeigt werden soll, eigentlich auch alles zu klein. Die Ausstellungsstücke sind im Grunde nur wie in einem Lagerraum in Regalen aufgestellt und man kann dran vorbeilaufen. Das wars dann auch schon. Ist eben ein durch einen Verein betriebenes Minimuseum, aber da hatte ich schon mehr erhofft.

Zu Fuß ging es dann am Harburger Rathaus (Harburg hatte offensichtlich mal mehr Geld und Einfluss als heute) vorbei zum Archäologischen Museum Hamburg. Ich vermute mal, dass das im Tageslicht noch trostloser ist, als im Halbdunkel. Ein Betonbau, in dem auf mehreren Etagen Ausgrabungsstücke präsentiert werden. Allerdings nicht wirklich viele. Dass für den Abend dann bedienstete und andere in alte Kostüme geschlüpft sind und auf Mittelalter gemacht haben, macht den Eindruck auch nicht mehr besser. Dabei wollten wir eigentlich ja auch vor allem die Legoausstellung sehen – Geschichte in Lego nachgebaut. Das war natürlich in einem anderen Gebäude. Also sind wir dort auch noch hin, haben uns das angeschaut (erstaunlicherweise das erste Mal an dem Abend, dass wir nach unseren Karten gefragt wurden) und dann wars das aber auch mit Museen.

Zum Abschluss ging es dann per S-Bahn (die Busse wollten wir uns nicht nochmal antun) zurück nach Hamburg und dort noch ins Rathaus, wo typische Hamburger Flamenco Musik aufgeführt und getanzt wurde.

Insgesamt ein netter Abend, wobei statt den Harburger Museen das nächste Mal wohl eher das Polizeimuseum dabei sein wird. Das kam gut weg in der Berichterstattung.

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