Wer schon einmal an einem Rechner saß und haufenweise Fenster offen hatte, der hat schon den ersten Schritt getan, um diesen Film zu verstehen. Denn statt normaler Kameraperspektive wird hier alles aus der Sicht von Laptop-, Handy- oder tragbaren Kameras gezeigt und jeweils in einem eigenen Fenster dargestellt.
So kann man also beim Blick auf einen Laptopbildschirm durchaus einmal drei oder mehr Kameraperspektiven gleichzeitig sehen. Gut für Multitasker, schlecht für jemanden, der seinen Laptop und sich selbst so wenig im Griff hat, dass der Laptop kurzerhand gehacked wird und er selbst ebenso kurzerhand zu Dingen gezwungen wird, die er eigentlich gar nicht machen wollte. Und das alles nur, um es Sasha Grey (gar nicht wiederzuerkennen mit den vielen Klamotten) heimzuzahlen, weil er versetzt wurde. Er, das ist in dem Fall Elijah Woods, der letztes Jahr in den Pawn Shop Chronicles ja eine sehr schöne Rolle hatte.
Und auch hier ist er zum Glück wieder kein dämlicher Hobbit sondern ein Typ, der erst ziemlich unter Druck gerät, dann sich aber wieder immer mehr in den Griff bekommt und seinen Widersacher langsam aber sicher immer mehr Hintergeht. Das macht er nicht alleine, sondern mit Hilfe einer französischen Hackertruppe, die sich an seinen Erpresser, einen bekannten Hacker, ranmachen will.
Leicht verwirrt? Gut, das ist in dem Film normal. Es bricht nicht gerade das Chaos aus, wenn mal wieder eine neue Wendung genommen wird, dazu sind die nicht groß genug. Aber immerhin wird einem dadurch nicht langweilig und man muss sich immer mal wieder daran erinnern, was da eigentlich wann wie abgelaufen ist.
Mehr soll mal nicht verraten werden, es soll ja auch noch einen Grund geben, den Film anzuschauen. Denn das kann man durchaus.
Nur für Fans von Sasha Grey’s Frühwerk ist er nicht ganz so berauschend.