Was für ein Hype… Die Serie überhaupt. Überragend. Toll. Und sonst noch was. Die Kritiken über House of Cards überschlagen sich vor Superlativen. Aber ich frage mich schon, weshalb eigentlich.
Nie zuvor dagewesen heißt es, nicht der Inhalt und auch nicht der Gag, den Zuseher durch direkte Ansprache über die Denkweise des Hauptdarstellers zu informieren. Dabei stimmt das gar nicht. Das gab es alles schon, in einer Serie namens: House of Cards. Genau. Aber nicht die amerikanische Variante, sondern das Britische Original aus den 90ern. Handlungsstränge wurden übernommen, sogar ganze Personen inklusive ihrer Namen und Beziehungen zueinander. Nur die Vornamen wurden amerikanischer.
Natürlich ist die neue Serie anders. Direkter, härter, klarer. Und im Vergleich auch deutlich besser. Und sie gehört zugegebenermaßen auch zu den guten Serien. Das liegt vor allem an Kevin Spacey und seiner Art Francis Underwood zu spielen. Aber auch das nutzt sich leider ab.
Die ersten beiden Staffel hatten mich noch etwas gefesselt, die dritte allerdings war nun etwas zäh. Irgendwie nutzt sich das alles dann doch ab. Vor allem dann, wenn die Handlung zerfasert. Wer mit wem warum und gegen wen und warum. Dazu kommt die zumindest in der deutschen Synchronisation nervige Stimme von Clair Underwood. So richtig Lust auf Staffel vier macht das nicht.
Immerhin, es ist immer noch eine Serie, die dem klassischen Aufbau von Tragödien folgt: Exposition, Steigerung, Höhepunkt, Retardierendes Moment, Katastrophe. Vielleicht gelingt es ja in Staffel vier, das Retardierende Moment nicht ganz so langweilig werden zu lassen.