Nach einem gestressten Arbeitstag muss der durchschnittliche New Yorker erst einmal zu einem Psychiater. Oder er braucht ein Medium, um sich mitzuteilen und zu entspannen. So kommt es also, dass über dem Eingang des „Employees Only“ nicht etwa ein Namensschild hängt sondern im Fenster daneben das Hinweisschild auf einen „Psychic“.

Hat man dieses erreicht und steht rechts daneben ein Bouncer, der die Tür bewacht, dann ist man an der richtigen Stelle. Hudson Street, etwas oberhalb der Christopher Street (in der es natürlich wiederum durchaus Läden gibt, die sicher nicht auf die 5th Avenue passen würden).

Im inneren ist das EO ein heller und freundlicher Laden, aufgeteilt in zwei Bereiche: vorne die Bar mit dem langen Tresen und ein paar Stehplätzen, hinten der Dining Bereich. Natürlich bekommt man in beiden Bereichen das komplette Angebot aus Essen und Getränken.

Zu essen gibt es bis spät in die Nacht leicht gehobene Küche, aber auch ein paar Kleinigkeiten für den schnellen Hunger. Zu trinken gibt es natürlich vor allem Cocktails.

Diese werden per Freepouring erstellt, wer hier einen Messbecher verwendet, ist ein Verlierer. Gewagt, aber funktioniert. Die Barkeeper mit ihren gestärkten weißen Westen machen ihren Job perfekt, auch wenn sie mit „Apprentice“ gekennzeichnet sind. Guter Kontakt zum Kunden, gute Übersicht, gerne bereit, zu beraten.

Man muss auch nicht sofort jeden Drink bezahlen, aber wie in anderen Bars in New York auch muss man dann eben seine Kreditkarte abgeben. Die liegt dann in einem Kasten mit vielen anderen.

Für mich gab es zuerst einen „Billionaire“ mit Baker’s Bourbon, frischem Zitronensaft, Grenadine und etwas Absinthe Bitters – wo wie erwartet, nicht groß anders zu anderen Bars. Dann einen „Maserati” mit Fords Gin und frischem Basilikum, selbstgemachtem Kamillenlikör und Beretzen Apfel (unglaublich) sowie Zitronensaft – damit kann man schon mal gas geben. Zum Abschluss dann noch einen „Lazy Lover”, einfach weil da mit einem Jalapeno-infused Grünem Chartreuse etwas Besonderes dabei war, dazu noch Cachaça, Benedictine, frischer Zitronensaft und Agavennektar – sehr lecker und tatsächlich leicht scharf.

Schöne Bar, die einen Abstecher lohnt

• Adresse:  510 Hudson Street, Greenwich Village, Manhattan, New York
• Lautstärke: laut
• Kosten: ca. 16 $ / Drink
• Kleidung: Casual+, keine zu legere Kleidung aber auch nicht High End
• Webseite: http://employeesonlynyc.com