29.06.: Anreise
Nach einem Jahr Pause gings also wieder nach Arras, in den Norden, wo im Sommer 20 Grad Minus herrschen und es eh nur regnet. So weit die Legende. Wir hatten immer mindestens 20 Grad Plus und es war immer dann trocken, wenn es das auch sein musste: also wenn wir bei den Konzerten waren.
Natürlich haben wir wieder in einem Hotel übernachtet und natürlich haben wir es uns auch von der Versorgung her wieder gut gehen lassen. Wobei es dieses Mal sogar auf dem Festivalgelände noch etwas Neues gab: ein örtliches Restaurant hat allen Ernstes Rindersteaks, Tartar und Surf and Turf angeboten. Also kein Ch‘ti-Burger mit Stinkesauce dieses Jahr. Und es gab einen RFID Chip als Eintrittskarte und digitales Portemonnaie: Bargeld wird keins mehr angenommen.
Im Großen und Ganzen war es von aber wie jedes Mal bisher: Musik anhören wenns passt, sonst auf dem Gelände rumhängen oder tagsüber anderswo hinfahren.
30.06.: Arras und Lille
Natürlich sind wir in Arras gestartet, immerhin ist das Festival dort und unser Hotel. Und wir wissen, wo wir hin müssen, um es uns gut gehen zu lassen
Der Besuch von Lille ist jedes Mal dabei. Nette Stadt zum rumlaufen, schöne Altstadt. Und mit Le Gallodrome einen interessanten T-Shirtladen.
30.06.: Mainsquare Festival: System of Down
Schwerpunkt am ersten Abend war natürlich System of a Down als Headliner. Ist mal ok, die gesehen zu haben, aber extra auf ein Konzert gehen, das muss dann doch nicht mehr sein. Ziemliches Geschraddel.
01.07.: Tournai
Das Ziel des Tagesausflugs war dieses Mal Tournai. Belgien. In die Stadt wurde offensichtlich einiges an Geld reingepumpt in den letzten Jahren. Nur schade, dass das niemand außer uns gesehen hat. Die Stadt war einfach leer. Vielleicht kommen ja sonst auch mehr Touristen, aber irgendwie war Tote Hose. Dabei gibt es schon ein paar Dinge zu sehen: den dreieckigen Marktplatz, der von alten (wieder aufgebauten) Häusern gesäumt wird, an denen wiederum die Fahnen der alten Zünfte hängen. Oder die Kathedrale mit ihrem Kunstschatz, in der durch Zufall bei Renovierungsarbeiten auch noch Reste der Vorgängerbauten entdeckt wurden: von römischem Dampfbad über romanische und Gotische Kirchen bis zur heutigen Kathedrale. Oder auch das alte gotische Tuchhaus. Alles mal ganz nett zum anschauen.
01.07.: Mainsquare Festival: Die Antwoord
Der Main Act Major Lazer war uns denn doch zu spät und musikalisch auch zu egal. Die Lightshow war sicher top, aber das alleine reißts halt doch nicht raus. Vor allem, wenn davor Die Antwoord auf der Bühne stand. Sehr lustig, schrill, abgedreht. Irgendwie ein bisschen kaputt. Also genau so, wie erwartet. So darf Festival sein.
02.07.: Brügge
„Brügge sehen und sterben“ heißt der Film, den ich bisher noch nicht gesehen habe. Muss ich nun mal machen. Eine tolle Stadt. Man sieht absolut, wie reich die Stadt seinerzeit war. In der Innenstadt gibt es kaum nicht-verschnörkelte Häuser. Breite Straßen, enge Gassen. Und um den Grand Place mit dem Belfried herum ist natürlich endgültig alles auf Protz ausgerichtet, vor allem wenn man in Richtung der Burg geht. Klar ist, hier kann man mehr als nur ein paar Stunden verbringen. Entsprechend auch die Besuchermassen. Nur am Grand Place selbst darf man nichts Essen: Nepper, Schlepper, Bauernfänger. Da geht man doch lieber ein paar Meter weiter in die Seitengassen. Da bekommt man dann auch freundliche Belgier zu Gesicht (ja, sowas gibt es, man muss halt Glück haben), die einem Waffeln und flüssige Schokolade verkaufen.
03.07.: Mainsquare Festival: Radiohead
Nun gut, jetzt hab ich die auch mal gesehen. Meine Befürchtung, dass es ein ziemliches Gejammer wird, hat sich bestätigt. Trotzdem hätte der Auftritt besser sein können und auch müssen. Aber was da als Videoshow präsentiert wurde war einfach zu durcheinander. Man konnte nichts erkennen und sowas nervt dann doch. Vielleicht einmal wieder auf einem anderen Konzert, wo man viel Platz hat, um in der Sonne auf einem Teppich zu liegen. Dafür passt auch die Musik. Aber nicht als Hauptact im Dunkeln, wenn alle stehen müssen.
04.07.: Abreise
Über Belgien und die Niederlande gings wieder zurück. Vermutlich bekommt das Festival noch mal eine Chance im nächsten Jahr. Dann muss aber mehr Power und bessere Musik dabei sein