The Gibson – Bar, London

In London gibt es viele Bars, in denen die Drinks speziell präsentiert werden. Im The Gibson wird dem ganzen noch einmal die Krone aufgesetzt. Die Präsentation jedes Drinks ist absolut einzigartig, für jeden Cocktail gibt es eine vorgegebene Art, wie er zu servieren ist.

Die Bar ist selbst nicht einmal so groß. Es gibt ein paar Tische und Stühle und eine Handvoll Barhocker am Tresen. Als ich nachmittags dort war, hatten wir alle genügend Platz. Laut Barkeeper können aber durchaus bis zu 60 Gäste gleichzeitig da sein. Einige davon dann eben vor der Türe.

Das ist dann aber schon heftig und ich weiß nicht, ob ich dann auch gerne hier wäre. Denn die Zubereitung jedes Drinks dauert ca. eine Minute. Das heißt, bei 60 Gästen dauert es 60 Minuten, bis jeder einen Cocktail hat. Da es immer nur einen Barkeeper gibt, wird das auch nicht schneller.

Dafür darf man sich dann bei verschiedenen Gelegenheiten auch mal etwas einer Live Musik Begleitung hingeben. In der Bar gibt es ein Klavier und auch eine Verstärkeranlage, die dann genutzt werden. Aber bei mir war ja nun einmal wenig los und ich war ja eh wegen der Drinks hier.

Das ging schon erst einmal überraschend los, da nicht einfach nur Wasser gereicht wurde, sondern auch ein kleiner Begrüßungsdrink und selbst eingelegte Mixed Pickles. Alles in schönen alten oder auf alt gemachten Gefäßen.

Als ersten richtigen Drink hatte ich dann einen „Gibson Martini“. Also einen Martini nach Art des Hauses. Und das Besondere an diesem waren zum einen die in Balsamico eingelegten kleinen Zwiebeln (keine Oliven!), von denen eine im Trinkgefäß war und die anderen getrennt geliefert wurden. Und es gab noch Parmesankäse dazu, da dies laut Barkeeper hervorragend passen würde. Also dann, Martini getrunken und eine nette Idee probiert. War sogar gut.

Danach gab es einen „Rumble in the Brambles“. Da dachte ich nun an eine Bramble Variation. War es irgendwo auch, aber doch ganz anders. Denn dieser Drink wird so dargereicht, dass man beim Trinken selbst entscheidet, wie er schmecken soll. Die Inhalte – Gin, Italicus, Maulbeersaft, Zitronensaft und Lager Beer-  sind in zwei Teilen vorgemixed, aber in einem sehr speziellen Gefäß  dargereicht: zwei Kolben, in denen die beiden Vorgemixten Inhaltsbestandteile sind und je nachdem wie man die Kolben hält, strömt mehr oder weniger Flüssigkeit aus dem Bierkolben rein. Interessant, gewöhnungsbedürftig und leider auch schnell warm wegen der kleinen Kugeln.

Als letzten Drink gab es noch einen, der nicht auf der Karte stand und bei dem ich, abgesehen davon dass er Bluecoat Gin und Balsamico Essig enthielt, auch nicht mehr weiß, wie er denn hieß und welche weiteren Inhalte dabei waren. Der war jedenfalls sehr lecker und die Finger haben danach geklebt wie blöde. Ich weiß nicht, wie man den trinken soll, ohne komplett klebrige Finger zu bekommen. Aber er war gut.

Insgesamt eine schöne Bar, wenn nicht viel los ist. Tolle Ideen für Drinks, aber verliert sich leider in Spielereien. Und wenn viel los ist, möchte ich nicht auf meinen Drink warten müssen.

  • Adresse: 44 Old St, London EC1V 9AQ
  • Lautstärke: medium bis laut
  • Kosten: 11-13 £  pro Drink, dazu kommt noch die 12,5% Service Charge
  • Kleidung: leger
  • Webseite: http://www.thegibsonbar.london/
  • Sonstiges: rauchfrei, manchmal Live Musik am Piano

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