Im Grunde kann man sagen: an dem Tag drehte sich vieles um den Montmartre. Der jedenfalls, bzw. als erstes natürlich Sacré Coeur, war das erste Ziel des Tages. Liegt ja auch nur 25 Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt, also los.
Wie sich gezeigt hat ist es auch hier gut, vor den anderen Touristen anzukommen. Also trotz Urlaub raus aus den Federn und spätestens halb elf am Ziel ankommen, dann hält sich alles noch im Rahmen. So war das auch hier. Natürlich waren auch hier schon viele Gruppen unterwegs und die Straßen gepflastert von Souvenierhändlern und billigen Klamotten-Shops, aber es waren eben noch nicht die großen Massen.
Das dumme an Sacré Coeur ist natürlich, dass sich die Kirche auf einem Hügel befindet. Man muss erst einmal bergauf laufen, um dann am Fuße der vielen Treppen anzukommen, die dann ganz nach oben führen. Irgendwann ist doch auch mal gut. Von daher fügt es sich gut, dass neben den Treppen auch noch die Funiculaire, also die Standseilbahn, die man mit einem Metro Ticket fahren darf. Und schon geht’s nach oben.
Von oben gab es einen top Ausblick über Paris. Die noch bessere Aussicht von der Kuppel habe ich mir gespart. Nicht wegen des Eintritts, aber wegen weiterer 300 Treppenstufen. Soll hochlaufen wer will, ich muss das nicht machen.
Von oben ging es dann einen anderen Weg abwärts. Durch die Montmartre Touristenfallen mit den Portraitzeichnern und überteuerten Restaurants im pseudo-authentischen Stil, vorbei an einigen Häusern, deren Besitzer vermutlich keine Geldsorgen mehr haben und dem Montmartre Friedhof, dessen Bewohner auch keine Geldsorgen mehr haben.
Mit der Bahn gings dann nach Buttes-Chaumant zu dem dortigen Park. Schöne Freizeitoase mitten in Paris, bei der es viel Platz zum rumlaufen und rumhängen gibt. Dummerweise habe ich verpasst, mir den Wasserfall dort anzusehen, dazu hätte ich aber vermutlich ganz nach unten gehen müssen – und dann auch wieder ganz nach oben. Egal, war auch so ein schöner Abstecher, den nicht jeder macht.
Zum etwas verspäteten Mittagessen gings dann nochmal ins Marais, um bei einem der bekannteren Falafelläden dort etwas auf die Hand zu holen und dann im „Falafelgarten“ zu essen, den uns der Guide am Vortag gezeigt hatte. Den sieht man als Tourist eben sonst auch nicht, denn man muss durch einen Durchgang in einen grünen Hinterhof, in den man sich nicht einfach reintrauen würde. Dabei ist der öffentlich zugängig und wegen seiner Sitzgelegenheiten eben beliebt bei den Falafelessern aus der Straße nebenan, daher der Name. Und die Falafeln selbst – das waren normale Falafeln im Brot, wie man die sonst auch kennt. Nicht besser, nicht schlechter. Kein Grund, dafür mehrere Minuten anzustehen.
Anstehen muss man allerdings am Eiffelturm – wenn man sich nicht vorab bereits Tickets geholt hat, mit denen man an der Schlange vorbei gehen kann. Das gibt es bei Gruppenführungen und entsprechend habe ich das gemacht, Die Führung fand dann zum Sonnenuntergang statt und bei dem guten Wetter gab es einiges zu sehen – auch wenn die Stadt doch recht flach ist und nicht so viele herausragende Gebäude in der Nähe des Turms sind. Das sich verändernde Farbspiel war gut.
Anstatt dann ins Hotel zu gehen, habe ich mir noch zwei Bars angeschaut, einmal den tollen Castor Club und dann noch das Sherry Butt, das man mir empfohlen hatte. Der Umweg war von daher gut, auch wenn ich nun dieses Mal mit den Nachtbus fahren musste. Ein Erlebnis für sich. Aggressivere Stimmung, teilweise abgestürzte Gestalten. Schön ist anders. Aber da ist Paris eben doch auch nur eine normale Großstadt, da gibt es das eben.