Paris fünfter Tag

Da meine gebuchte Zeit für den Katakombenbesuch erst am Nachmittag war, stellte sich mir die Frage, was bis dahin machbar ist. Irgendwie fast auf dem Weg dort hin lag der Invalidendom, ok. Und davor? Frühstück. Gut.

Dafür ging es in das Institut Suedois, in dem die Schweden versuchen, den Franzosen ihre Kultur und Sprache beizubringen. Ob das gelingt, ist nicht zu beurteilen, aber in der Vorbereitung auf den Trip hierher hatte ich den Tipp gelesen, unbedingt hierher zu gehen, da man hier gut Frühstücken oder Kaffeetrinken könne. Nun gut, nett anzuschauen ist das schon, im Hof, abgeschottet von allem außen rum. Es gibt auch nicht Baguettes und Pain au Chocolat usw., sondern Vollkornsandwiches und gutes schwedisches Gebäck. Also kein Ikea Kram, sondern selbst gebacken. Ich würde sagen, wenn man eh gerade dort ist, hingehen. Aber extra hinfahren muss man nicht.

Gestärkt gings dann zum Invalidendom, um dessen Gelände man erst einmal rumlaufen muss, wenn man sich von Google oder einer offiziellen Wegbeschreibung leiten lässt. Dann kann man sich ein Ticket kaufen und darf rein in den Dom und auch ins Militärmuseum. Letzteres habe ich nicht gemacht, da ich cniht genug Zeit hatte und lieber im Dom rumgesessen bin. Da gabs Bänke, meine Füße haben es mir gedankt. Dafür habe ich mir eben den Dom angesehen (den großzügig dekorierten, nicht den für die wirklichen Invaliden), mich darüber gewundert, wie groß die Statue von Napoleon war (deutlich zu groß) und bin dann ab Richtung Katakomben.

Für die hatte ich mir ein „Skip the Line“ Ticket besorgt. Das wird dann so verwendet, dass es eine Schlange gibt für Leute ohne Ticket, eine Schlange für Leute mit solchem Ticket und noch Gruppen von Personen, die eben zwischendrin reindürfen. Also so richtig durchsichtig ist das nicht. Man muss jedenfalls auf jeden Fall anstehen.

Wenn man dann drin ist im Eingangsgebäude, geht es erst einmal 130 Treppenstufen insgesamt 20 Meter abwärts. Wobei die Erkenntnis kommt: 130 Stufen auf einer engen Wendeltreppe machen schwindlig, vor allem aber muss man auch irgendwann wieder 130 Stufen rauf.

Dafür läuft man untern durch lange Gänge, lässt sich von einem Audioguide erklären, wie die Stollen entstanden sind, wie groß die sind und was passiert, wenn man vergisst, dass da Stollen sind und plötzlich Strassen tiefergelegt sind.

Natürlich kommt man auch in den morbiden Teil der Katakomben. Also dort hin, wohin die Überreste von ca. 6 Millionen Parisern gebracht wurden, die wieer ausgebuddelt wurden. Man brauchte halt Platz. Und den gab es in den Katakomben. Und da liegen sie nun, sauber aufgeschichtet.

Hat man das eben auch mal gesehen. Um ehrlich zu sein: kein Muss, denn der richtige Thrill war das dann doch nicht. Schon gar nicht, wenn man danach eben noch einmal 130 Stufen hochsteigen muss.

Dafür gabs dann abends zwei Bars in Saint Denis. Das Syndicat sieht man erst einmal gar nicht im Vorbeigehen, dabei sind die Wände offen. Also da, wo sie nicht mit Plakaten zugepflastert sind. Dort wird nur mit französischen Zutaten gemixt. Ganz anderes als im Copperbay danach, wo die Zutaten von überall herkommen, auch das Essen darf herkommen, wo es will. Man muss nur aufpassen, was man bestellt. Denn sonst hat man plötzlich einen Blumenkohlsirup mit im Glas und fragt sich, warum das alles so seltsam schmeckt. Aber so ist das eben, lieber einmal mehr nachfragen.

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