Was macht man mit alten Wallanlagen, die nicht mehr gebraucht werden? Einen Park. Das jedenfalls wurde in Hamburg damit gemacht. Und damit ist nicht nur der aktuelle Planten un Blomen gemeint, sondern auch schon die Vorgängerversionen.
Bevor es die gab, war die Hamburger Innenstadt (also die heutige Innenstadt, alles davor war seinerzeit ja nicht Hamburg) durch ein Befestigungssystem geschützt, das aus einem großen mit Wasser gefüllten Graben und einem hohen Wall bestand. Das ist praktisch, um Gegner draußen zu halten, aber unpraktisch, wenn die Stadt wachsen will. Und da durch den Einsatz von Artillerie die Stadtmauern eh nicht mehr so gut schützten, wurde der Entschluss gefasst, die Anlagen abzubauen und in einen Park umzuwandeln.
Dieser war ursprünglich deutlich größer als der heute existierende, aber nachdem die Wallanlagen abgebaut und der Graben teilweise aufgefüllt war, gab es schnell eine neue Begehrlichkeit: einen Bahnhof. Und wenn doch durch diese Grünanlagen so viel Platz ist, dann können ja die Gleise dort hindurchführen. Entsprechend wurde der Hauptbahnhof dort gebaut, wo er nun ist und die Gleise führen durch die alten Wallanlagen in Richtung Süden und Osten.
Nur der westliche Teil des Parks ist also noch erhalten, wobei auch hier immer wieder Veränderungen vorgenommen wurden. Auffüllen mit Schutt nach dem Krieg, umgestalten für die internationalen Gartenschauen, die hier stattfanden. So gibt es nur noch einen kleinen Bereich am Stephansplatz, in dem man noch die ursprünglichen Ausmaße des Wallgrabens erahnen kann.
Heute ist kann man dafür ab dem Fernsehturm zum Dammtor und Stephansplatz und von dort weiter an der Laeiszhalle vorbei bis ans Millerntor kaufen oder wenn man möchte sogar noch darüber hinaus zum Bismarck Denkmal im alten Elbpark und runter zur Elbe laufen.
Dieses Mal war noch nicht so viel bunt, dafür aber Corona-bedingt auch nicht so viel los. Aber ich muss da noch einmal in ein paar Wochen vorbei, schauen, wie sich das entwickelt.