Blood Oranges – Film

Wenn man Texte ins Französische übersetzt, brauchen sie ca. 30% mehr Platz. In diesem Film kommt noch dazu, dass alle Beteiligten erst einmal sehr mitteilsam sind und immer durcheinanderreden. Das macht es nicht unbedingt einfach, wenn man versucht, den Untertiteln zu folgen.

Was soll es denn nun werden? Eine Komödie? Eine Farce? Ein Krimi? Eine Milieubetrachtung? Man weiß es lange nicht. Es werden mehrere Handlungsstränge nebeneinander aufgebaut und als Zuschauer ahnt man schon: das muss ich mir nun alles selbst zusammensetzen, denn es wird eh erst am Ende aufgeklärt, wie es zusammenhängt. Und natürlich kommt es auch genau so. Warum das immer wieder so gemacht wird, ist mir schleierhaft, das führt nur zur Ermüdung.

Der Film bringt so nach und nach aber seine Personengruppen zusammen. Das ist teilweise amüsant, teilweise Filmfest-gerecht makaber. Aber dann gegen Ende hin doch einfach zu viel und zu übertrieben gewaltorientiert. Baut man Sympathien für eine Person auf, werden die entweder ins Gegenteil gedreht oder man wird schockiert sein über das, was ihnen passiert.

Etwas weniger davon und der Film wäre gut gewesen. So ist er nicht gut genug. Die Aussage „Wenn der Abspann vorbei ist, wird man das Bedürfnis haben, sich im Kinofoyer auszutauschen über das, was man gerade gesehen hat.“ im Begleitheft des diesjährigen FFF jedenfalls hat da durchaus recht behalten. Aber leider nicht im Sinne von „wie geil war das denn“ sondern bei allen nur als „was war das denn für ein Humbug“.

Ein Film, der keine Empfehlung von mir bekommt.

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