Manche Bands gibt es schon ewig, man kennt den einen oder anderen Song, hauptsächlich von irgendwelchen Partys. Irgendwie sind die dann schon gut, aber nie so, dass man Fan ist. Aber sehen will man sie dann doch mal, weil sie zu den Bands der etwas cooleren Art gehören. In diese Kategorie fällt für mich „The Cure“.
Natürlich kannte ich all das, was auf Partys oder im Radio läuft. Aber nach so vielen Jahren hat der Herr Smith nun doch schon einiges an Alben und Songs veröffentlicht, das ich noch nie gehört hatte. Von daher wars ein Experiment.
Aber zuerst gabs die Vorband: The Twilight Sad aus Schottland. Mit einem Akzent, den man durchaus gehört hat. Aber sie waren gut. Wobei ich die Band lieber in einer kleineren Halle oder aber auf einem Open Air gesehen hätte, denn in dieser begeisterungsarmen Riesenarena kam einfach keine Stimmung auf. Allzu lang durften sie auch nicht spielen. Das Konzert war eh schon eine halbe Stunde „aus produktionstechnischen Gründen“ nach vorne verlegt worden, die Vorband durfte auch nur für 35 Minuten ran.
Und dann kam der schlurfende Einlauf von The Cure. Einmal am Bühnenrand entlang, ohne die Füße vom Boden zu heben, immer leicht in den Knien. Also so wie wir damals nicht laufen durften. Als jemand, der kein extremer Kenner der Diskographie ist, wusste ich nie, ob ein neuer oder alter Song gespielt wird (außer bei den wirklich bekannten), aber ich war von dem Konzert insgesamt positiv überrascht. Technisch einiges besser als erwartet, dazu in allen Songs eine eingängige Melodik, von der diese getragen waren. Nicht die kurzen drei-Minuten Songs aus der Musikfabrik, sondern welche, bei denen sich die Band immer schön Zeit ließ.
Das hat sich dann natürlich auch in der Gesamtzeit widergespiegelt. Alleine The Cure haben zweieinhalb Stunden gespielt. Mit dem bereits befürchteten Resultat bei der Rückfahrt nach Hause. Der durchgehende Bus in meine Richtung wurde bereits von vielen Leuten belagert, als ich an der Haltestelle ankam und es war klar: da komme ich nicht so schnell rein. Also eine Haltestelle gegen die Fahrtrichtung laufen und früher einsteigen? Macht auch jeder. Also mit dem Bus in der Gegenrichtung zwei Haltestellen weit gefahren und in einen leeren in meine Richtung umgestiegen. Dabei ist mir dann erst aufgefallen, dass ich den letzten Bus erwischt hatte, der noch fuhr. An den Haltestellen danach wurden noch viele Leute zurückgelassen. Die kamen dann eben nicht mehr so einfach nach Hause. Das war also der „produktionstechnische Grund“. Denn sonst wäre gar niemand mehr weg gekommen.