Bars ohne Schilder dran sind irgendwie in Mode gekommen. Soll wohl eher geheimnisvoll sein. Das klappt aber nur dann, wenn man kein großes Fenster hat, durch das man reinschauen kann. So kann man die Bar dann doch finden, wenn man weiß, wo sie ungefähr liegt.

Der Standort ist auf dem Weg zwischen Sternschanze und der Reeperbahn, fast mittendrin, gleich um die Ecke vom neuen Pferdemarkt. Aber man muss schon gezielt hier her kommen, man läuft nicht einfach mal so dran vorbei.

Das Walrus selbst sieht beim Reinkommen erst einmal gut aus: eine lange Bar, wie ich das gerne habe. Daneben gibt es dann aber weit weniger Sitzmöglichkeiten als erwartet. Es gibt noch einen Bereich, in dem ein paar Stühle und Tische rumstehen,. Aber das wars dann schon. Und die Stühle haben es in sich: alte Gartenstühle. Harte, alte Gartenstühle. Ungemütliche, harte, alte Gartenstühle. Nichts für einen langen Abend.

Der Service ist entspannt, was sowohl freundlich als auch sehr langsam heißt. Man nimmt sich Zeit. Das macht teilweise durchaus Sinn, wenn Früchte speziell zubereitet und abgeflammt werden. Aber das hier ist schon sehr langsam.

Dafür sind die Drinks dann gut, schöne Ideen dabei. Neben den Cocktails gibt es mehrere Biere zur Auswahl. Zu den Drinks gibt es noch einen Wasserservice, der nicht einfach nur in einer schnöden Wasserkaraffe ankommt, sondern geschmacklich durch Basilikum, Minze und / oder verschiedene Früchte unterstützt wird. Schöne Abwechslung.

Insgesamt wäre es durchaus eine Bar, in die ich hin und wieder gehen würde – wenn denn nicht so stark geraucht würde. Das ist dort leider eine noch stärkere Plage als bei anderen kieznahen Bars. Von daher: wenn man dort eh in der Ecke ist, reinschauen. Aber einen Umweg würde ich dafür nun nicht machen.

• Adresse: Wohlwillstr. 47, Hamburg
• Lautstärke: normal
• Kosten: ca. 9-12 €/Drink
• Kleidung: leger
• Webseite: http://thewalrusbar.de/
• Sonstiges: stark verraucht und harte Gartenstühle