Es war bereits im Vorfeld klar, dass dies die letzte Staffel sein wird. Entsprechend war die Frage, wie die Autoren das nun hinbekommen, dass die Serie endet, aber nicht einfach austrudelt. Die Antwort ist: es bleibt alles anders. Vieles wird beibehalten, aber ansonsten ist es eine Staffel, die ein anderes Konzept verfolgt.
Statt eines fortlaufenden Erzählstrangs findet vieles in späteren Jahren statt, während es zwischendurch Rücksprünge in die ursprüngliche Serien-Zeit gibt. Daher kommt eine ganz andere Stimmung auf, man wird nicht mehr so hineingezogen und emotional mitgenommen, sondern beobachtet viel mehr. Und ist dabei aber trotzdem noch gefesselt.
Mittlerweile, so viel wird gleich am Anfang klar, hat es Midge Maisel geschafft. Sie ist dick im Geschäft, ist international unterwegs, hat viele erreicht. Aber es kommen auch Fragen auf – warum ist Joel im Knast, warum spricht sie nicht mehr mit Susi. Und um das aufzuklären, gibt es die Rückblenden.
Susis Abhängigkeit von der Mafia ist stärker als erwartet. Dafür muss auch Midge in der Form bezahlen, dass sie Engagements annimmt, die sie sonst nicht genommen hätte. Und weil er das nicht aushält, bietet sich Joel als Austausch an, samt seinem Lokal. So nehmen die Dinge ihren Lauf.
Viele Geschichten werden erzählt, natürlich auch über Abe, der wie immer in seiner eigenen Welt wandelt und Rose mit ihrem Verkuppelungsservice, beide großartig wie immer.
Das Ende der Serie bildet dann eine Folge, die noch einmal die Ups und Downs durchleben lässt, die immer Teil der Serie waren. Mit den schönen langen Szenen, durch die sich so viel entwickelt.
Und dann kommen die vier Minuten, die den Titel der letzten Folge ergeben. Live im Fernsehen, setzt sie sich über die ihr angedachte Rolle als Dekorationsobjekt hinweg und liefert. Ihr endgültiger Durchbruch als Comedienne.
Am Ende, 2005, hat sie es geschafft: sie ist ganz groß im Business. Hat eine riesige Wohnung, in der sie vom Personal umsorgt wird. Und auch Susi ist irgendwo in einer riesigen Wohnung und ist mit der Welt zufrieden.
Die letzte Staffel ist ein sehr schöner Abschluss der Serie. Mit einer großen, emotionalen Abschlussfolge. Schade, dass Schluss ist, aber die Geschichte ist erzählt. Und wie sogar.
Tits up!