Vor einiger Zeit habe ich bei „Inas Nacht“ einen Auftritt von Katzenjammer gesehen. Seit da war klar, dass ich die auch einmal live auf der Bühne sehen muss. Die meisten Konzerte finden leider unter der Woche statt, wenn ich keine Zeit habe. Aber nun kam das Elbjazz Festival und dort stand allen Ernstes Katzenjammer auf dem Spielplan. Die haben zwar nichts mit Jazz zu tun, aber was solls. Am selben Tag war auf der gleichen Bühne dann auch noch Helge Schneider angekündigt, der immerhin im Ruf steht, ein sehr guter Jazzmusiker zu sein. Also gut, zwei Gründe um hinzugehen.

Dazu war die Bühne auch noch auf der Blohm & Voss Werft, die sich als tolle Location herausgestellt hat. Dazu war das Wetter auch noch geradezu perfekt (bis auf den Wind, aber dafür gibt’s ja winddichte Kleidung).
Wir sind dann tapfer zu dem Festival hin, wobei wir verdrängt hatten, wie gefährlich Jazz für Normalsterbliche sein kann. Das hatten wir dann aber auch gleich geballt zu hören bekommen: ein Gedudel und Gejaule vom feinsten. Ich bin mir nun wirklich sicher: Jazz ist nicht mein Ding.

Als dann endlich Helge Schneider auf der Bühne stand wurde auch schnell klar: ja, er ist ein guter Musiker. Aber auf einem Jazzfestival spielt auch er Jazz. Zusammen mit einem anderen Pianisten gab es freies Spiel. Muss nicht nochmal sein.

Nächster Act: Curstis Stigers.  Na immerhin mal, den kannten wir ja schon aus dem Radio und man glaubt es kaum: da kam Musik raus, aus den Boxen. Sogar eine, die wir verstanden haben, mit Melodie und allem drum und dran. War vermutlich kein Jazz, sonst hätten wir es nicht erträglich gefunden.

Zum Schluss gab es dann endlich Katzenjammer und die Enttäuschung über die ganzen Acts zuvor war weg: Spaß hats gemacht, die vier Mädels über die Bühne hüpfen zu sehen. Denen war auch klar, dass sie keinen Jazz spielen, darauf haben sie auch gleich mal hingewiesen. Und das Publikum war dankbar. Ein schönes Konzert war es dann, auch wenn die Anzahl der Zuschauer in einer kleineren Halle sicher mehr Stimmung hätte entwickeln können. Egal, gutes Konzert, viel Spaß dabei und auf jeden Fall eine Empfehlung, die Band mal live zu sehen.

Und ja, klar, kein Jazz mehr für mich.