Rom – Woche 2 – 04.05.-10.05.2024

Rom besteht nicht nur aus Ruinen – aber es gibt eine Menge davon. Für den Samstag stand nun das bekannteste an, was Rom zu bieten hat: das Colosseum und das Forum Romanum. Hierfür hatte ich eine Guided Tour gebucht, was gleich zwei Vorteile hat: man erfährt etwas über die Geschichte und Bauweise und man hat einen „bevorzugten Zugang“ was einfach heißt, dann man sich an der kürzeren Schlange anstellen darf. Das dauert aber trotzdem noch eine ganze Weile.

Das Colosseum ist dann ziemlich beeindruckend. Es ist zwar nur noch eine Ruine, die lange Zeit auch noch als Steinbruch gedient hat, aber es ist eben noch einiges übrig. Mehr als 60.000 Besucher passten hier rein, um das normale Tagesprogramm zu sehen: morgens Tierhatz, Nachmittags erst Hinrichtungen, dann Gladiatorenkämpfe. Entertainment pur. Die Ausmaße des Gebäudes sind heute noch deutlich, wie nobel es aber ausgestattet war, nicht mehr. Der Marmor wurde rausgerissen und anderweitig verbaut und auch die vielen Sitzreihen gibt es nicht mehr.

Weiniger komplett sind daneben auf dem Forum Romanum dann die anderen Gebäude, die über Jahrhunderte meterhoch im Boden begraben lagen. Klar, dass normale Tempel irgendwann nicht mehr gebraucht wurden, aber dass auch die restlichen Gebäude quasi im Boden verschwanden, auch wenn sie hätten benutzt werden können, das ist doch seltsam. O liegt eben ein riesiges Trümmerfeld vor, auf dem früher das Leben getobt hat.

Nachdem an diesem Tag viele Strecken zu bewältigen waren und auch viele Treppenstufen erklommen werden mussten, gab es abends im Freni e Frizioni ein paar Drinks zur Belohunung.

Der Sonntag war dann in einer Richtung speziell: es war der erste Sonntag im Monat und somit Tag des offenen Denkmals. Da darf dürfen dann alle überall kostenlos hin – sofern man denn reinkommt. Denn klar, wenn etwas kostenlos ist, dann will es jeder haben. Gleichzeitig. Bei den Caracalla Thermen hatte ich noch Glück. Ich musste nur zwanzig Minuten anstehen, bevor ich dann reinkam und mir die alten Gemäuer anschauen konnte. Verglichen mit allem, was ich bisher unter dem Begriff „Therme“ gehört hatte, war das hier gewaltig. Riesige Hallen müssen das gewesen sein. Auch jetzt noch beeindruckend, wo fast alles an schmückenden Mosaiken nicht mehr vorhanden ist.

Weiter ging es dann am Theater des Marcellus vorbei zur Trajanssäule und dem Trajansmarkt. Ruinen, wer hätte es gedacht. Vorbei auf dem Theater des Marcellus seit ein paar Jahrhunderten ein paar reichere Leute ihre Häuser oben drauf gebaut haben.

Nur ins Pantheon bin ich dann nicht mehr hinein. Die Schlangen dort vor dem Eingang waren viel zu lang. So wichtig war mir das dann doch nicht.

Montag: Streiktag. Also nicht bei mir, aber bei den öffentlichen Verkehrsmitteln (gestreikt wird natürlich nur außerhalb der Rushhour). Das sollte mich eigentlich nicht weiter betreffen, da ich ja eh einen Arbeitstag geplant hatte. Allerdings wollte ich abends in eine Bar – da wurde dann nichts draus. Stattdessen bin ich dann in die Pizzeria Remo  gleich um die Ecke gegangen, die nicht nur von meiner Vermieterin, sondern auch von diversen Reiseführern gelobt wird. Römische Pizza (sehr flach, leicht angekokelt), sehr lecker. Die Bedienung war wie in Bewertungen gelesen etwas ruppig – zumindest, bis ich die paar Brocken italienisch herausgeholt habe, die ich bisher gelernt habe. Und plötzlich war alles gut. Na also, hat sich das ja gelohnt.

Mittwoch Abend gings dann nach zwei weiteren Tagen in virtuellen Meetings weiter im Drink Kong. Eine schicke Bar mit asiatischem Einschlag, in der es nicht nur gute Drinks gab sondern auch leckeres Essen. Die Dumplings waren der Hammer.

Für den Donnerstag hatte ich mir eine weitere Radtour vorgenommen. Dieses Mal aber nicht geführt, sondern alleine. Und das auf dem Grand Racordo Annulare delle Bici, also dem großen Fahrradrundkurs, der hier mehr oder minder ausgewiesen wurde. Zu diesem gehören feste Fahrradwege genauso wie Feldwege und ein paar Trampelpfade. Dazwischen dann auch immer wieder alte Bauwerke. Nach drei Vierteln der Strecke ging dann leider meine Kette kaputt und ich musste einen Servicetechniker vom Fahrradverleih kommen lassen. Das hat aber zum Glück gut funktioniert und ich konnte die Fahrt fortsetzen. Schade war dann nur noch, dass der Radweg unten am Tiber komplett gesperrt war wegen Bauarbeiten.

Am Freitag war dann Vatikan Powertag. Wie schon zur Audienz musste ich auch hier wieder um 6 Uhr aufstehen, da die Tour spätestens um 8 losgehen sollte und wieder lange Schlangen an der Sicherheitskontrolle zu waren. Tatsächlich war es gleich mal wieder über eine Stunde Wartezeit. Und dann wurde es anstrengend: um nochmaliges Warten am Aufzug zu verhindern, sind wir auf die Terrasse des Petersdoms über die Treppen gelaufen. Das hat mir dann auch gereicht, so dass ich die engen weiteren Treppen zur höchsten Stelle gar nicht erst angetreten bin. Den Erzählungen der anderen nach war das auch besser so. Zu eng, zu hoch. Dann gings weiter erst einmal in die Vatikanischen Museen, durch die wir im Schnellverfahren durchgepresst wurden und dann in die Sixtinische Kapelle, wo es auch wieder nur Avanti Avanti hieß. Dann noch einmal in den Petersdom und dort runter in die Krypta. Dann war das Programm geschafft. Nach 12.000 Schritten und über 500 Treppenstufen.

Ins La Punta bin ich dann abends aber doch noch einmal gelaufen. Schöner Agaven-orientierter Laden mit Mexiko-Drinks, Essen und Musik. Guter Abschluss der zweiten Woche.

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