Zugegeben, Systemgastronomie ist nicht unbedingt das Beste, was einem essenstechnisch passieren kann. Manchmal aber gibt es Highlights, wie z.B. bei einem möchtegern-Italiener der es schafft, seine Filialen damit zu füllen, dass er Nudeln, Pizzas und Salate im Selbstbedienungsrestaurant vor den Augen der Kunden zusammenbrutzelt. Das ist natürlich für viele der Besucher interessant, die immer dachten, man müsse für ein leckeres Essen und ein bisschen Abwechslung einfach mal zwei verschiedene Dosen aufmachen und diese zusammenrühren.
Aber auch für kochinteressierte gibt es hin und wieder ein kleines Highlight. So gibt es dort nun seit einer Weile schon ein Gericht, das als „Tacchino Piccante“ bezeichnet wird. Nun müsste zwar beim Namensbestandteil „Tacchino“ ein Truthahn mit dabei sein, oder eine Pute, aber wenn man nur auf Italienisch machen will, es aber nicht ist, dann nimmt man es eben mit so etwas nicht so genau und nimmt einfach Hühnchen, das ist schließlich billiger. Dann schmeißt man noch eine geheimnisvolle Sauce dazu und damit alles irgendwie geheimnisvoll klingt auch noch etwas Pak-Choi, kennt ja keiner und klingt gut. Naja.
Aber immerhin, es schmeckt gut und von daher war für mich die Frage, wie bekomme ich das nun hin. Extra Pak-Choi besorgen will ich nicht, dafür nehme ich Pute statt Hähnchen und der Rest muss doch irgendwie gehen. Immerhin, es haben schon andere versucht und deshalb musste ich nicht bei Null anfangen. Hier also meine Version von Tacchino Piccante.
Zutaten
- Putenbrustfilet
- Nudeln – ich finde Rigatoni gut
- 1 Schalotte
- 1 Knoblauchzehe
- 1 rote Paprika
- ½ Tasse Gemüsebrühe
- ½ Tasse Orangensaft
- Thai Sweet Chili Soße (hier muss man probieren, mit ½ Tasse anfangen – bei mir wurde es ein ganzes Fläschchen)
- etwas Petersilie
- Speisestärke
Zubereitung
Wie die Nudeln zu kochen sind, lässt sich üblicherweise auf der Packung nachlesen. Irgendwas mit Wasser und Salz sollte man sich aber vornehmen.
Für die Sauce erst in einem Wok das in Stücke geschnittene Putenfilet scharf anbraten (keine zu großen Stücke machen, man will ja später nichts mehr schneiden). Dann gibt wird nach kurzer Zeit die gewürfelte Schalotte und der gehackte Knoblauch dazugegeben. Wenn alles etwas Farbe angekommen hat wird die Gemüsebrühe hinzugegeben und 5 Minuten lang alles durchgekocht.
Dann kommt die gewürfelte Paprika hinzu sowie der Orangensaft und die Chilisauce. Auch das darf nun alles 5 Minuten kochen, während denen abgeschmeckt werden kann. Da am besten mit einer halben Tasse Chili Sauce gestartet wird, kann nun nachgewürzt werden, wenn es nötig ist.
Sind nun auch diese 5 Minuten vorbei, wird je nach Konsistenz der Sauce etwas angerührte Speisestärke hinzugegeben und die Sauce abgebunden. Nun sollten die Nudeln fertig sein, denn nun werden diese unter die Sauce gemischt. Noch etwas gehackte Petersilie oben drauf und fertig ist die in Heimarbeit erstellte Tacchino Piccante Version.
Nun kommt noch die Frage: Parmesan oder nicht? Ich sage mal: nein. Passt einfach nicht dazu.
