Was dem einen Unkraut ist dem anderen ein wichtiges Gewächs. So ist es zu erklären, dass auch Grünzeug, das andere Gärtner herausrupfen würden, tatsächlich gehegt und gepflegt wird – in einem botanischen Garten. Wobei einem, wenn man einfach nur dran vorbeiläuft, zwar auffällt dass die Sträucher alle irgendwie anders aussehen. Dass sich dahinter aber wirklich eine Methode verbirgt und vor allem das Ansinnen, unterschiedlichste Pflanzen auf einem kleinen Raum zu halten und besonders bei selteneren Pflanzen dafür zu sorgen, dass sie nicht aussterben, das erkennt man nicht.
So ist es auch im Botanischen Garten in Göttingen, einem der ältesten des Landes. Und einem der artenreichsten – 17.000 verschiedene Pflanzen sind dort versammelt. Das Ganze ist in einem alten Areal, links und rechts des alten Walls, verbunden durch kleine Tunnels.
Ich hätte nicht gedacht, dass das sogar interessant sein könnte. Aber selbst ohne Führung bietet der Garten viel Ruhe mitten in der Stadt und lenkt durch seine Intensität auch gut vom Alltag ab.
Ob man sich einen den Kräutergarten anschaut, vor einem kleinen (40 m) Mammutbäumchen steht oder einen chinesischen Mammutbaum ansieht, der lange als ausgestorben galt, alles ist irgendwie anders als normal.
Dazu gibt es noch die alten Gewächshäuser im viktorianischem Stil, in denen Pflanzen eingelagert oder auch wie die Farne extra gehegt werden. Alles sehenswert. Hätte ich wirklich nicht erwartet.