Miriam „Midge“ Maisel ist der Traum der Ehemänner Ende der Fünfziger Jahre: gut aussehend, mit Stil, ihren Ehemann unterstützend, egal was der auch macht. Und dabei im richtigen Rahmen genau dann nicht prüde, wenn er das will. Zwei Kinder, Hausmädchen, Ehemann mit gutem Einkommen, alles perfekt.
Als ihr Mann Joel trotz mangelndem Talent unbedingt Stand Up Comedian werden will, unterstützt sie ihn auch da, bis die Welt zusammenbricht: er kann es eben doch nicht. Er hat eine Affäre mit der Sekretärin. Und es ist eben doch nicht so, dass er der große Alleskönner mit dem großen Gehalt ist. Joel zieht aus und Midge stürmt sturzbetrunken auf die Bühne, auf der sich ihr Mann versucht hat und redet sich die Seele vom Leib. Und sich selbst um Kopf und Kragen. Denn während das Publikum begeistert ist, ist die Polizei das eben nicht und Midge verbringt eine Zeit in Gewahrsam.
Nach einem zweiten Wahrheitsanfall unter Alkohol merkt sie aber: sie will selbst auf die Bühne. Und abgesehen davon, dass sie sich einen Job sucht um unabhängig zu sein, sucht sie nun auch nach einem Weg, die Bühne zu erobern. Beides erweist sich als alles andere als einfach und die Serie könnte eine Dramaserie sein – wenn da nicht dieser tolle Humor in der Serie wäre, der mich von Anfang an begeistert hat. Midge ist nicht ein kleines Püppchen sondern verfügt über einen schönen derben Humor, vor allem im Zusammenspiel mit ihrer künftigen Managerin zeigt sich das mit tollen Dialogen. Und auch die Schauspielleistungen von Rachel Brosnahan als Midge Maisel, Tony Shalhoub (Mr. Monk) als ihr Vater, Marin Hinkle (Judith aus Two and a Half Man) als ihre Mutter, die versuchen in ihrer Umgebung den Schein aufrecht zu erhalten, sind einfach toll.
Bisher gibt es leider nur eine erste, acht Folgen umfassende erste Staffel auf Englisch bei Amazon. Da muss mehr kommen. Und nach zwei Golden Globes wird es das ja nun hoffentlich auch. Klare Anschau-Empfehlung.