In meinem Freundeskreis gibt es einige Leute, die sich gerne mal mit Computerspielen beschäftigen. Manche intensiv, manche weniger intensiv, vereinzelt auch mal einer sehr intensiv. Sie schauen sich aktuelle Spiele an, beschäftige sich mit alten Spielen und deren Konsolen, alles so Dinge für die mir irgendwie der Anreiz fehlt.

Als einer davon vor ein paar Jahren dann angefangen hat, alte Konsolen zu kaufen und diese auf Vordermann zu bringen habe ich das zugegebenermaßen noch belächelt. Die Lötkunststücke, die für krachmachenden Demonstration von Lötkünsten und für das Verständnis der Funktionsweise von Potis, Transistoren und dergleichen gebastelt wurden waren auch nichts, was in meinem Schrank stehen würde.

Aber es gibt eben doch einige, die das sehr gerne machen und wenn sich die dann auch noch treffen, dann entstehen da doch erstaunliche Dinge. Retrobörsen, auf denen all die Dinge ausgestellt und gehandelt werden kann man sich noch vorstellen. Aber ein Verein, der digitale Kultur im Rhein Main Gebiet als Ziel hat? Schon weniger. Dass der es dann noch schafft, ein Museum auf die Beine zu stellen, das ist dann weit mehr, als ich erwartet habe. Und nun ist genau dieses eröffnet worden.

In einer Retro Gegend (Mitten in Offenbach) ist es nun im Hinteren Teil einer kleinen Passage untergebracht. Vorne am Eingang noch die aktuelle Digitalisierung in Form von Telefonshops, hinten die alte Form der Digitalisierung in Form des Digital Retro Parks. Ein kleines Museum zum Anfassen und Mitmachen.

Der Inhalt sind weniger spektakuläre Computer mit riesigen Anwendungen, es geht vielmehr darum, die Geschichte der Computerspiele darzustellen und tatsächlich greifbar in Form von funktionsfähigen und bespielbaren Konsolen und Computern da stehen zu haben. Ob C64, Atari, Amiga, Zx 81, Apple II, Aracde Automaten und Pong – viele verschiedene Geräte stehen hier und sind allesamt funktionstüchtig. Und können genutzt werden. Alte Keyboards, alte Joysticks – man verzweifelt heute manchmal daran, wie lange die doch für eine Reaktion brauchen. Aber früher war das natürlich fix und schnell und großartig.

Zur Eröffnung des Museums gab es wie es sich gehört neben Speis und Trank auch eine Ansprache, Pressebesuche, viele Besucher und Führungen. Und es durfte natürlich gespielt werden. Zur Unterhaltung gab es musikalische Darbietung mit der Hilfe von Gameboys und wer dann noch nicht genug hatte konnte auch Bügelperlen Bilder erstellen.

Interessant zu sehen war, dass sich die Spiele doch weit entwickelt haben. Da waren teilweise Spielkonzepte dabei, die ich nicht kannte und die ich schon gar nicht verstanden habe. Für manch anderen Besucher waren die wiederum ein kleiner Schatz. Und damit sich der Retrospieler auch so richtig wohlfühlen kann, gibt es einen Raum, der wie ein altes Wohnzimmer eingerichtet ist. Natürlich mit der Spielkonsole am Fernseher im Mittelpunkt.

Ich für meinen Teil finde es erstaunlich, was ein kleiner Verein auf die Beine stellen kann und man kann den Betreibern nur wünschen, dass es auch auf Dauer weiter geht.

Digital Retro Park
Museum für digitale Kultur
Frankfurter Strasse 13-15
63069 Offenbach am Main
https://digitalretropark.de/
https://www.facebook.com/digitalretropark/