Da die meisten Konzerte entweder dann sind, wenn ich keine Zeit habe oder schon ausgebucht sind, bevor ich davon etwas mitbekomme, finde ich die „Konzerte für Hamburg“ natürlich toll – denn immerhin wurde die Elbphilharmonie von meinen Steuergeldern gebaut und in dieser Konzertreihe können nur Personen mit Wohnsitz in Hamburg Karten bestellen. Und ich finde es einfach toll, dort Konzerte anzuhören. Und das gab es nun zwei Tage hintereinander.
15.06.2019: NDR Radiophilharmonie / Simon Höfele / Andrew Manze
Für das erste Konzert war die NDR Radiophilmarmonie aus Hannover zu Gast, unter ihrem Dirigenten Andrew Manze. Für meinen Einstieg in das Elphi Wochenende gab es verhältnismäßig leichte Kost: die Werke von drei KuK-Komponisten. Und dabei auch alles Werke, die ich wenigstens teilweise schon einmal gehört habe.
- Bedřich Smetana – Vltava (Die Moldau) / Sinfonische Dichtung / Má vlast (Mein Vaterland)
- Joseph Haydn – Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur Hob. VIIe/1
- Wolfgang Amadeus Mozart – Sinfonie D-Dur KV 504 »Prager«
Das war fast komplett so, wie ich es mir erhofft hatte. Nur mit das Trompetenkonzert ist nicht so ganz meins. Da hat es die Zugabe von Simon Höfele als Solist an der Trompete auch nicht einfacher gemacht. Die war deutlich moderner und so, dass ich mir zwar sicher bin, dass viel dazu gehört, das zu spielen. Aber ob er sich dabei verspielt hat oder nicht, war nicht herauszuhören. Es kann alles perfekt oder auch nicht perfekt gewesen sein. Zu seltsam für mich.
16.06.2019: NDR Elbphilharmonie Orchester / Anna Vinnitskaya / Krzysztof Urbański
Deutlich schwerer wurde es am Mittagskonzert am zweiten Tag. Russische Komponisten sind nach allem was ich so davon mitbekomme deutlich schwermütiger und das haben die beiden Werke noch einmal unterstrichen. Dafür war dieses Konzert quasi mit dem Hausorchester, dem NDR Elbphilharmonie Orchester aus Hamburg.
- Dmitri Schostakowitsch – Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 F-Dur op. 102
- Piotr I. Tschaikowsky – Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
Anna Vinitskaya am Klavier war technisch grandios und auch die Interpretation mit der Unterstützung des Elbphilharmonieorchesters war top. Es war eine Freude, das Zusammenspiel mit Krzysztof Urbański zu beobachten. Und auch das zweite Stück, dann ohne Klavier, war entgegen meiner Befürchtungen weitaus lebendiger und mitreißender. Was sicher auch am Dirigenten lag, der das Orchester teilweise mit kleinen Fingerbewegungen führte und auf großes Pathos verzichtete.
Insgesamt zwei Konzerte, die sich absolut gelohnt haben. Wobei mir schon ein deutlicher Unterschied im Klang aufgefallen ist, abhängig von meinen Sitzen. Im Block B nahe an der Bühne war der Ton deutlich dumpfer als in Block E. Von dort aus sieht man auch weitaus besser. Muss ich wohl weiter beobachten und dadurch muss ich auch wieder in die Elphi.