Man stelle eine chice Bar in eine Stadt, in der viele Menschen gerne chic sind und schon klimpert der Geldbeutel.  Das ist zumindest das, was andere Barkeeper in Wien über das Kleinod sagen. Und ja, das Lokal sieht gut aus, ist knallvoll und wer dort rein geht ist sich schon bewusst, dass er nicht in einer Hinterhofkneipe ist, sondern gesehen wird und andere sehen kann. Wobei das nicht der Zweck ist, hier her zu gehen.

Denn wenn voll ist, sieht man eh nicht weit. An der Rückseite der Bar ist noch die entspannteste Zone. Da steht man dann nur den Barkeepern im Weg, die das aber schon kennen. Und man kann dann doch noch andere Leute beobachten, geht doch.

Auch die Barkeeper kann man beobachten, die entweder eine schwarze Krawatte oder aber ein offenes Hemd mit nicht gebundener Fliege tragen. Könnte auch der Temperatur geschuldet sein, aber dazu sieht es doch zu gewollt aus, in dieser Einraum-Bar in einem hohen Raum, die edel mit Holz und Kristall Leuchter ausgestattet ist.

Es gibt in der Bar vor allem klassische Cocktails, aber auch Eigenkreationen oder zumindest eigene Zutaten kommen vor.  Der Old Tajuna war erst einmal ein schöner, interessanter Drink mit einem Ron Diplomatico und selbstgemachtem Islay-Malt-Portwein Sirup, der leicht süßlich daher kommt.

Wer den Rebecca bestellt, dem wird dieser natürlich erst einmal mit „Du siehst gar nicht aus wie Rebecca“ überreicht. Fruchtiger und auch wenn in der Zutatenliste Salz steht, eben nicht salzig, sondern mit einer leichten Komplexität versehen.

Nur der Mai Tai war ein Downer. Die Zutaten auf dem Menue sahen eigentlich gut aus, aber es kam ein flaches, verwässertes Etwas mit einer Minzpalme dabei heraus, das war leicht enttäuschend. Aber es gibt ja auch andere Drinks hier.

• Adresse: Singerstraße 7, 1010 Wien
• Lautstärke: laut
• Kosten: 10,00 € – 15,00 € pro Drink
• Kleidung: eher chic
• Webseite: https://www.kleinod-diebar.wien/
• Sonstiges: Rauchfrei seit 1.11.19, sehr voll, Kleinigkeiten zum Essen, am Wochenende sehr voll