Geplant hatte ich die Tour schon eine Weile, aber dann doch weiter nach hinten geschoben. Denn mit 70 km ist sie doch einiges länger als die Strecken, die ich bisher gefahren bin. Außerdem hatte ich mir einen Platten eingefangen, die Reparatur zwar hinbekommen, dabei dann aber das Schlauchventil beschädigt und irgendwie keinen guten Druck mehr auf dem Reifen. Und dann endlich das gemacht, was mir schon längst angeraten und von was mir andererseits immer abgeraten wurde: auf tubeless umgestellt. Und nach zwei kürzeren Testtouren kam nun der richtig große Test.
Los gings wärmer als bisher angezogen (es waren maximal 19 Grad angekündigt) mit einer Fahrt quer durch die Wohngebiete über den Isebekkanal in Richtung Reeperbahn und von dort zum und durch den alten Elbtunnel. Voll maskiert natürlich.
Dann wieder einige aus der Wilhelmsburg Tour bekannten Strecken entlang (obwohl – Gegenrichtung, das sieht alles anders aus) in Richtung alter Harburger Elbbrücke, dort dann über die Elbe und weiter in Richtung Deich elbaufwärts.
Was dann folgte, war langweiliger als erwartet: die 16 km lange Strecke entlang des Deichs bis nach Hoopte. Auf dem Deich fahren geht nicht, da ist nur Gras und man macht die Grasnarbe kaputt, was wiederum die Deichwärter nervös macht. Auf der Wasserseite des Deichs ist nur ein Arbeitsweg. Der ist zwar bei komoot als fahrbar eingezeichnet, aber das sollte man nicht unbedingt glauben. Ja geht, ist aber nicht so gut – in schmalen Reifenspuren oder auf schmalen Steinplatten fahren oder übers Gras hoppeln – nach der Hälfte war mir das zu viel und ich bin die letzten 8 km auf dem Radweg auf der Landseite des Deichs gefahren. Noch langweiliger, aber wenigstens schonender für die Sitzmuskulatur.
Mittagessen gabs an der Fähre und dann gings rüber und auf den Rückweg. Der führte über den alten Bahndamm der Marschlandbahn, der abwechselnd mit einer Reihe von Betonplatten oder Asphalt gepflastert ist. Einmal quer durch die Vierlande bis es über die Doove Elbe geht, dann an Kaltehofe vorbei, durch Rothenburgsort und zum Oberhafen. Nach der ganzen Natur auch mal wieder gut, etwas Zivilisation zu sehen.
Auf dem letzten Stück war dann Ausweichen wichtiger als Geradeausfahren, denn am Hauptbahnhof entlang schauen die Leute auf vieles, aber nicht auf Radfahrer. Entlang der Außenalster gings dann den üblichen Weg zurück zur Tarpenbek und Kollau und in die wohlverdiente Badewanne.
71 km bei einer reinen Fahrzeit von 4:30 h, die längste Tour bisher. Reicht auch erstmal.