James Bond – No Time To Die – Film

Das war mal eine lange Wartezeit. Der Film war fertig gedreht, bearbeitet und reif für die Veröffentlichung. Und dann kam Corona und damit auch der Shutdown für die Kinos. Der Verleih wollte den Film nicht zu Streaming Sendern geben, sondern auf der Leinwand sehen. Das hat dann zu Nachdrehs geführt, weil die platzierten Produkte nicht mehr den aktuellen Modellen passten.

Seis drum, merkt doch eh keiner. Ganz anders siehts bei den Szenen aus, in denen noch die Pre-Brexit Autonummern auf den Bond Autos zu sehen sind. Die haben jedes Mal Spaß gemacht. Das Product Placement ist natürlich wie immer penetrant, immerhin wird eins klar: einen Range Rover kaufe ich nicht, die Dinger kippen offensichtlich immer um.

Aber zum Eigentlichen: die Story (und ich spoilere hier zwar nicht alles, aber wer überrascht werden will, darf nicht weiterlesen). Es ist sicher der emotionalste Bond, den es bisher gab. Die bösen Jungs kommen nicht als Bedrohung der Welt ins Spiel (was sie natürlich schon auch noch machen), sondern als Angriff auf Bond selbst und sein engstes Privatleben. Das kann er sich natürlich nicht gefallen lassen. Dumm nur, dass er gar nicht mehr für den Geheimdienst arbeitet. Da gibt es dafür eine neue Mitarbeiterin mit dem Code 007.

Da kommt es gut, dass sein alter Buddy von der anderen Seite des großen Wassers ihn dazu anheuert, auf einer Party in Kuba nach dem Rechten zu sehen. Die entwickelt sich deutlich anders, als die Veranstalter, allesamt Mitglieder von Spectre, das geplant hatten und es treten die eigentlichen Gegner in diesem Film auf den Plan.

Die Story ist hier absolut gut und eines Bond-Streifens würdig. Unterschiedliche Interessen prallen aufeinander, er sieht seinen alten Widersacher Blofeld wieder und ein neuer kommt noch hinzu. Und von da an wird dieser Bond anders als die bisherigen. Denn nun wird es für ihn persönlich.

Wie es nun tatsächlich weiter geht, muss man sich selbst anschauen. Es geht hin und her, was ihn antreibt, ist klar. Die Frage kommt aber immer mehr auf: auf was läuft das nun hinaus? Der Film heißt zwar „No Time To Die“, aber als die Catchphrase im Film auftaucht, fehlt das „No“. Und das gilt für alle, auch für Bond.

Und dann kommt das emotionale Ende. Man fiebert mit Bond mit, weiß bereits, was kommen muss, was für eine Entscheidung er treffen muss. Und dann setzt der Film noch einmal einen drauf und die große Frage steht im Raum: wars das? Echt? Soll das der letzte Bond gewesen sein? Wie soll er das überleben? Vielleicht gibt es einen neuen Bond, vielleicht heißt die Serie künftig 007 und wird von anderen Personen übernommen, die nicht mehr James Bond heißen. Man weiß es nicht.

Machen wirs erst einmal so, wie M, Q und Moneypenny am Ende: füllen wir ein Glas mit gutem Scotch und stoßen wir an auf Commander Bond.

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