In Chicago, der Stadt, die mit dem Alkoholschmuggel während der Prohibition so eng verbunden ist, wie sonst keine, gibt es auch heute viele Bars. Richtige Top Level Bars zu finden, ist aber schwer. Hier entwickelt sich die Barszene erst noch.
Ein Ausreißer ist hierbei Kumiko, die sich als japanische Dining Bar bezeichnet. Das heißt, es gibt viele japanische Einflüsse bei der Herstellung und Präsentation der Speisen und Getränke, auch wenn der Großteil des Teams wenig Verbindungen nach Japan hat. Bei den Getränken spielen Sake und andere in Japan hergestellte Spirituosen eine große Rolle. Wobei aber auch Komponenten aus anderen Ländern verarbeitet werden. Das Ziel ist immer, ein großes Geschmacksbild zu generieren.
Die Lokalität ist nicht sehr groß, es empfiehlt sich auf jeden Fall eine Reservierung. Man kann auch auf gut Glück vorbeigehen, da eine Warteliste geführt wird. In beiden Fällen erhält man einen Timeslot von ca. 1,5h. Danach ist der Spot auf jeden Fall wieder vergeben.
Als Sitzgelegenheiten gibt es neben ein paar Tischen auch den Bartresen mit 6 Sitzplätzen, an dem auch die Getränke zubereitet werden. Dieser Bereich ist durch ein halbdurchlässiges Backboard von der Küche getrennt, so dass auch die Zubereitung der Speisen je nach Sitzplatz beobachtet werden kann.
Mein erster Drink bestand aus mehreren, denn ich hatte mich für den „Bermutto Sazerac Component Flight“ entschieden. Die Idee hierbei ist, den gesamten Drink aus Tsutsumi Bermutto, Suntory Whisky Toki, Riesling und Absinthe in einem Glas vor sich zu haben. Aber nicht in einer normalen Cocktailgröße sondern nur ungefähr halb so groß. Den Sake und den Whisky gibt es dazu aber noch einzeln zu probieren. Inklusive der Erklärung, in welcher Reihenfolge die nun vier Gläser probiert werden sollten für das maximalen Geschmacksbild. Ein schöner Ansatz, um die Komponenten kennenzulernen, denn die lassen sich aus dem Cocktail ansonsten nicht einzeln herausschmecken.
Der „New Wave“ aus Akashi Japanese Whisky, Pineau des Charentes Rouge, Verjus Blanc, Chiyonosono ‘8,000 Generations’ Rice Shōchū, Mugicha und Combier Kümmel Caraway Liqueur war sehr interessant, vor allem der Kümmel war erstaunlich present. Der Drink wurde im Laufe der Zeit immer besser, obwohl kein Eis in Glas war.
Als dritten Drink gab es noch einen „Blueberry Old Fashioned“, der nicht auf der Karte stand. Dieser hatte als Basis einen Taketsuro Pure Malt Whiskey Blend. Relativ weich aber schön. Dafür aber auch knackige 35$ schwer.
Insgesamt eine durchaus besuchenswerte Location, wenn man dabei akzeptiert, dass hier klar im oberen Preissegment gearbeitet wird.
- Adresse: 630 W Lake St, Chicago
- Lautstärke: leise
- Kosten: 16-25$ pro Drink, Ausreißer bis 50$, plus 10,25% Tax, 20% Charge für das Team werden automatisch aufgeschlagen
- Kleidung: leger bis sportlich elegant
- Webseite: https://barkumiko.com/
- Sonstiges: rauchfrei, Speisen, Plätze sind für 1,5h reservierbar