Es gibt Locations, die sind nicht ganz so offensichtlich zu sehen. Dann gibt es welche, bei denen man genauer hinsehen muss, um sie zu entdecken. Manche werden dann noch absichtlich versteckt. Und es gibt welche, bei denen scheinen die Betreiber zu sagen „wer uns findet, hats verdient“. So scheint das hier zu sein.

Dass es in dieser Ecke von Boston nicht für jede Strasse einen richtigen Namen gibt, ist schon erstaunlich genug. Wenn man dann aber in der Straße steht fragt man sich wirklich, ob man heir auch nur annäherungsweise richtig sein kann. Direkt um die Ecke ist ein Ausgehviertel, aber hier in dieser Public Alley ist eben nichts. Bis auf den Hintereingang zu eine Austernbar. Und wenn durch deren Tor geht, ist dann links noch eine kleine Eingangstür versteckt und dort ist das Hecate. Das scheinen doch einige Leute zu wissen, denn dort ist es immer voll. Entsprechend ist eine Reservierung empfehlenswert, wenn auch nur schwer machbar, da die Reservierungslinks immer nur kurz zur Verfügung stehen. Ansonsten muss man auf gut Glück hin und hoffen, über die Warteliste reinzukommen.

Drinnen ist erst einmal alles zappenduster. Wenn man aus dem hellen Licht von draußen kommt, kann man nichts erkennen. Deshalb wird man meist auch erst einmal gebeten kurz im Eingangsbereich Platz zu nehmen, dadurch können sich die Augen an die dunkle Umgebung gewöhnen.

Der Arbeitsplatz des Barkeepers ist an einem kleinen Tresen mit acht um ihn herum gebauten Plätzen an der Bar, weitere Sitzplätze gibt es an weiteren Tischen. Allerdings nicht allzu viele, was die Wartezeit erklärt. Was schnell klar wird ist allerdings, dass die Mitarbeiter hier mit einem ziemlichen Spaß dabei sind. Das steht dann im Gegensatz zum eher düsteren Motto der Location. Gearbeitet wird mit unterschiedlichen Mixmethoden. Die ungewöhnlichste ist die Verwendung eines Perloni Shaker Systems, durch das CO2 direkt in den Drink gegeben werden kann, ohne dass der Drink verwässert.

Mein erster Drink war ein „Nagual“ auf der Basis von Tequila, mit Cachaca, Orgeat, karamelisierter Ananas, Kokosnuss Sorbet, Holunder Cordial und Limettensaft. Ein leicht cremiger, sehr leckerer Drink, gut abgeschmeckt. Die Würze des Cachaca wird dabei vom Tequila getragen, alles durch das Kokossorbet abgesmoothed.

Der folgende „Odyssey“ mit Bourbon, Aquavit, angekohlter ungarischer Eiche, Paradiserkörnern und Wacholder Shochu war anders, als erwartet. Kein typischer Bourbondrink, aber sehr interessant mit dem leichten Holzgeschmack auf einem großen Eiswürfel.

Als Abschluß war noch der „V.a.l.i.s.“ nötig, der Drink mit dem CO2 Blaster. Und das, obwohl ich kein Wodka Fan bin. Aber den musste ich probieren. Neben dem Wodka gibt es hier noch Blutorange, Fenchel, Passionsfrucht, Aloe und Peychaud Bitters sowie einen Absinthwash im Glas. Ein harter, aber sehr frischer Drink. Auf jeden Fall empfehlenswert.

• Adresse: 48 Gloucester St, Boston
• Lautstärke: medium
• Kosten: 18-24$ pro Drink, plus 6,25% Tax, 20% Opfer an die Mixgötter werden automatisch aufgeschlagen
• Kleidung: leger
• Webseite: https://hecatebar.com/
• Sonstiges: rauchfrei, Kleinigkeiten zu Essen