So lange, wie um die Bau der Elbphilharmonie gestritten wurde und wie lange dann auch noch der Bau lief, das lässt sich in normalen Zeiteinheiten schon gar nicht mehr darstellen. Vielleicht wurde um den siebten Jahrestag der Eröffnung deshalb kein großes Gewese gemacht. Hauptsache, niemand erinnert sich mehr an das Desaster.
Also kein Geburtstagskonzert, dafür eines, das von einer Gastdirigentin geleitet wurde. Statt des Netherlands Radio Philharmonic Orchestra hatte sie nun eben das NDR Elbphilharmonie Orchester vor sich und hatte hierfür ein an der aktuellen Weltlage orientiertes Programm zusammengestellt.
Da gab es die „Sinfonia da Requiem“, von Britten als Totenmesse so kriegsgenerisch wie möglich geschrieben. Dann das von Schostakowitsch als Auseinandersetzung mit dem stalinistischen Regime geschrieben „Violoncellokonzert Nr. 1“ mit Kian Soltani als Solo-Cellist und als leichten Abschluss noch die „Sinfonie Nr. 7“ von Beethoven, die seinerzeit auch beim Wiener Kongress aufgeführt wurde.
Es war ein unterhaltsamer Abend, wobei ich wie immer meine Schwierigkeit mit Solo-Künstlern hatte, bei denen die visuelle Performance gerne mal etwas zu sehr gegenüber der Audio Performance überhandnimmt. Dafür war die Dirigentin aber spannend zu sehen. Nicht alltäglich, agil und mit vollem Einsatz dabei, das Orchester mitzureißen. Gerne einmal wieder.