Drip Bar (2) - Bourbon durch Popcorn gedripped mit Tonic

Drip Bar –Bar, Hamburg

Wenn man von einem guten Barkeeper in einer guten Bar eine Empfehlung bekommt, welche Bar sich auch noch für einen Besuch eignen könnte, dann darf man dieser durchaus nachgehen. Mir wurde also die Drip Bar empfohlen. Und nach einem kurzen Check im Web, um was es denn da geht, war mein Interesse auch richtig geweckt. Trotzdem hat es nun noch über ein halbes Jahr gedauert, bis ich tatsächlich dort aufgeschlagen bin.

Im Namen der Bar ist bereits die Besonderheit enthalten, welche diese Bar ausmacht: das Drippen. Hierbei handelt es sich um eine Technik, mit der ein alkoholisches Getränk mit anderen Geschmäckern versehen wird.  Der Ursprung ist – natürlich – in Japan zu finden. Dort sind die Leute auf die Idee gekommen, Kaffee durch ein Cold Drip Verfahren herzustellen. Also Wasser tröpfchenweise durch Kaffeepulver laufen zu lassen, unten aufzufangen und dann zu servieren. Soll viel milder und trotzdem kräftiger sein. Und noch findigere Personen sind auf die Idee gekommen, diese Technik auch sinnvoll einzusetzen. Also mit Alkohol.

Es muss sicher viel probiert werden, bis der richtige Alkohol zum richtigen Medium gefunden ist. Denn wer kommt schon erst einmal auf die Idee, Bourbon über Popcorn, Rum über Salt oder Gin über Hibiskusblüten tropfen zu lassen, in der Hoffnung, dass etwas Brauchbares dabei rauskommt.

Das Resultat könnte man zwar vermutlich auch direkt eingeschenkt bekommen, es wird aber davon abgeraten, weil es viel zu konzentriert nach den Geschmacksstoffen aus dem jeweiligen Medium schmeckt. Der Drip-Vorgang wird schließlich durchaus mehrfach wiederholt und ein sehr intensiver Geschmack erzeugt.

Stattdessen werden dann eigentlich „normale“ Drinks gebaut, die nun aber eben etwas anders schmecken. Das ist nicht so, als ob die Cocktailwelt neu erfunden wird, aber es ist einmal eine interessante Abwechslung von der normalen Zubereitungsweise.

In der Drip Bar stehen eine ganze Reihe der Dripvorrichtungen, die aussehen wie überdimensionierte Sanduhren. Und man kann zuschauen wie ein Tropfen pro Sekunde aus dem Vorratsbehälter tropft und nach getaner Arbeit unten wieder aufgefangen wird.

Zu den Drinks gibt es selbstgemachtes Popcorn und aromatisiertes Wasser. Und wer will erhält natürlich auch Bier oder Wein.

Die Räumlichkeiten sind zweigeteilt: im ersten Zimmer mit der Bar gibt es eine Reihe von hohen Tischen mit Barhockern. Nebenan gibt es Sofas und Sessel für die gemütliche Runde.  Wie es sich gehört, sind die Plätze an der Bar einmal wieder die interessantesten, zumal die Barkeeper sich auch gerne ausfragen lassen.

Schöne Idee, das Ganze ist auch nicht weit von der Reeperbahn und dem Trubel dort entfernt und durchaus einen Umweg wert – aber nur, wenn man nicht vergisst, zu klingeln: sonst geht die Tür nicht auf.

  • Adresse: Antonistr. 4
  • Lautstärke: laut
  • Kosten: 8-12 €/Drink
  • Kleidung: leger
  • Webseite: http://www.dripbar.de/
  • Sonstiges: rauchfrei und Spaß dabei

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