Vor ungefähr 28 Jahren wechselte ich mit meinem damaligen Freundeskreis die Stammkneipe. In der neuen, Café Passé, gab es eine ganz andere Musik als ich bis dahin kannte. Etwas Rock Musik, ok. Aber dann auch viel Blues. Und noch mehr Blues. Und Blues Rock.

Und es lief immer wieder eine Aufnahme mit einer Band, die ich nicht zuordnen konnte. Der Kneipenchef musste es mir mehrmals sagen, bis ich verstanden hatte, wie die Band hieß: Atlantis.

Seit dieser Zeit bin ich Atlantis Fan. Also Fan einer Band, die es schon lange nicht mehr gibt. Die aber meinen Musikgeschmack so geprägt hat, wie niemand sonst. Natürlich kam auch noch Frumpy mit dazu. Und doch, in den zehn Jahren, in denen ich jetzt in Hamburg wohne, hatte ich es noch nie geschafft, Inga Rumpf live zu sehen. Immer kam etwas dazwischen. Aber nun endlich hat es geklappt.

Zu ihrem 70. Geburtstag hat sie in der Fabrik in Hamburg ein Konzert gegeben, mit ihrer aktuellen Band und mit Unterstützung aus früheren Zeiten. Natürlich ausverkauft! Da standen dann wieder Jean-Jaques Kravetz und Alex Conti mit auf der Bühne, unterstützt von Helmut Krumminga, als Gäste noch Stoppok mit Reggie Worthy und Steffi Stephan.

Und sobald das Licht aus war, war nichts davon zu bemerken, dass nicht nur die Sängerin 70 wurde sondern ein Großteil des Publikums ebenfalls bereits im rentenfähigen Alter war. Druckvoller, Kräftiger Blues Rock wurde gespielt und spätestens nach „How the gypsy was born“ war die Stimmung am Kochen. Das hatte ich zwar erhofft, aber nicht erwartet.

So wurde das Konzert zu einem der besten Konzerte, die ich jemals gesehen habe. Und ich verstehe das Atlantis Live Album aus der Fabrik noch besser als früher. Einfach Wahnsinn.