Es lag alles parat: Pass, Impfzertifikat, Führungszeugnis, Kontoauszug. Ich was also darauf vorbereitet, über die Grenze nach Baden zu fahren und dort ein paar Tage zu verbringen. Ging dann aber doch einfacher, an der Autobahn wird man nicht kontrolliert. Vielleicht lag es auch an meiner Niedersächsischen Autonummer. Jedenfalls kam ich ohne Schwierigkeiten ans Ziel.
Anlass war vor allem ein arbeitsbedingtes Treffen für zwei Tage. Die anderen beiden waren dann rein für Amüsemang. Wobei die Abende im Grunde alle arbeitsfrei waren.
Am ersten Abend gabs in der „Erste Fracht“ gegenüber des Bahnhofs zwar keine Güterfracht, dafür aber Burger und lokales Bier. Nach einem Arbeitstag gab es abends etwas Erholung in der Santo’s Cocktailbar. Und nach einem zweiten Arbeitstag fing dann das Wochenende an.
Dieses startete mit einem Besuch in im Lehners Wirtshaus und erstaunlich guten Maultaschen und ging weiter mit dem Guts and Glory, nicht weit von dort entfernt. Ein kurzer Besuch im Salon Ruppel war dann das Ende des Tages, zumindest kulinarisch. Denn wir mussten erst noch im Schneetreiben zum Hotel zurück.
Dafür war am nächsten Tag Sonnenschein samt übriggebliebenem Schnee, der allerdings nicht ausreichte, um die Karlsruher Innenstadt ( quasi „das Köln Badens“) zu verdecken. Abgesehen von Second Hand Läden, Pädologen und Corona Testzentren gibt es dort nicht viel.
Um dann doch noch etwas fürs Auge zu bekommen sind wir erst einmal zum und ums Schloss gelaufen. Das nächste Ziel war ein Markt (von dem es in Karlsruhe recht viele gibt), um dort direkt aus dem Elsass gelieferte Eclaires zu essen. Die waren dann auch energetisch so, dass sie uns über die nächsten Stunden gebracht haben, was auch gut war, denn nun ging es ins ZKM.
Das Zentrum für Kunst und Medien gibt es schon eine ganze Weile und ich erinnere mich immerhin daran, vor langer Zeit schon einmal dort gewesen zu sein. Die Spieleausstellung gab es leider aktuell nicht, dafür aber zwei andere:
„BioMedien. Das Zeitalter der Medien mit lebensähnlichem Verhalten“ ist im Grunde eine Menge Spielerei mit Technik. Könnte man auch als Experimente bezeichnen, hier ist es eben Kunst. Ein Flachwitze erzählender Roboter, Augmented Reality, Virtual Reality gibt es zu sehen und auch einige Installationen, die mit sich selbst oder Besuchern interagieren.
Bei „The Beauty of Early Life. Spuren frühen Lebens“ geht es wiederum darum, die Entstehung von Leben medial aufzubereiten, ohne gleich einen Katastrophenfilm daraus zu machen. Ob das nun Fossilien sind, die virtuell aufbereitet werden oder Säurebäder, die Töne erzeugen – irgendwie geht alles.
Da das ZKM aber auch nicht Nachmittagsfüllend war, ging es noch auf einen Kurztrip nach Baden Baden. Leute anschauen. Der Ort ist nicht ganz so flach wie Karlsruhe, dafür gibt es weniger Second Hand Läden und weniger Podologen. Als Ausgleich muss man mehr Treppen steigen und wenn man will, kann man hier sicher auch gut bummeln. Oder Kaffee trinken. Man darf aber auch wieder zurück ins Hotel fahren und sich für den Abend vorbereiten.
Der startete nach einem Essen in einem Braugasthof erst einmal im The Door und endete danach im Salon Ruppel.
Das Fazit für Karlsruhe ist von daher: flach, in vielen Bereichen nicht hübsch, das abendliche Leben kann man sich teilweise anschauen, es ist aber nicht unbedingt ein Muss.