Es hat tatsächlich 25 Jahre gedauert, bis ich die Band wirklich kennengelernt habe. Und das nur durch einen Zufall, da einer ihrer älteren Songs auf einer Playlist aufgetaucht war, die ich im Auto am Laufen hatte. Vermutlich habe ich früher schon einmal einen Song von ihnen gehört, aber mehr sicher nicht. So kam es nun dazu, dass ich zur 25-Jahre-Jubiläumstour gegangen bin, auch wenn ich die Band erst ein paar Wochen kenne.
Im Vorfeld hatte ich auch gar nicht genau gelesen, was auf mich zukommen würde. Dass keine Vorband dabei ist, war klar. Aber da stand auch noch, dass die Show drei Stunden dauert. Und das war ernst gemeint: die Band stand netto über drei Stunden auf der Bühne. Respekt.
Und während der ganzen Zeit war durchgehend eine großartige Stimmung. Das hat mich ziemlich überrascht, denn auch da hätte ich irgendwann erwartet, dass das Publikum mal etwas erlahmt. Aber das bestand dem Anschein nach aus absolut Party- und Club-erprobten Kampftänzern. Alle dauernd in Bewegung (und wenn ich böse sein darf, auch alle etwas leicht verbraucht).
Gespielt wurde ein Mix aus allen Veröffentlichungen aus der ganzen Zeit des Bestehens, allerdings in der aktuellen Besetzung. Das heißt, dass neben Sänger und DJ auch noch ein Gitarrist mit auf der Bühne stand. Das ist wohl seit einigen Jahren der Fall, aber aus meiner Sicht auch etwas schade, denn wenn man sich anschaut, wie sich das vor drei Jahren auf der Clubsound Tour anhörte (da gibt es sogar offiziell ein volles Konzert im Web) – das wäre noch besser gewesen.
Stattgefunden hat das Konzert im Docks an der Reeperbahn. Das war das erste Mal, dass ich dort war. Und während ich die Location an sich gut fand, gab es leider einiges, das gestört hat. Die Organisation war einfach lahm. Das fing bei der Garderobe an und hat sich an allen Bars fortgesetzt. Komplett überfordertes, langsames Personal. Nicht gut. Und auch die Raucherei ging gewaltig auf die Nerven. Da gibt es extra Raucherzellen, trotzdem wurde im Publikum munter geraucht, so stark sogar, dass meine Klamotten direkt in die Waschmaschine gehen. Auch meine Jacke aus der Garderobe. Weit entfernt von gut.
