Sandman – Serie

Einer der wenigen Comics die ich besitze ist „Sandman“. Da ich Neil Gaiman als Autor von American Gods oder auch Neverwhere schätzen gelernt habe, war ich neugierig und habe mir die Bände dieser Graphic Novel vor einigen Jahren zugelegt. Natürlich fing das mit Band eins an und von dem war ich schnell begeistert. Die Story und auch die Art der Zeichnungen hatten mir gefallen. Um so mehr war ich verwundert, dass der Stil der Zeichnungen sich im Laufe der Bände deutlich geändert hatte. Das lag natürlich vor allem daran, dass Gaiman von Anfang an vor hatte, dass unterschiedliche Künstler seine Geschichten grafisch umsetzen, jeweils in ihrem eigenen Stil.

Entsprechen war ich nun auf die Serie gespannt. Denn die Verfilmungen von Neverwhere, American Gods oder auch Good Omens fand ich immer gelungen. Dieses Mal aber war es eben keine englische Serie, sondern eine amerikanische. Und wer weiß, was dann daraus wird…

Immerhin hatte ich bereits während der Produktionszeit mitbekommen, dass sich Neil Gaiman viel mit eingebracht hat in das Konzept der Serie, das war schon mal beruhigend. Und auch gleichzeitig spannend, denn wie die Zeichnungen der Comics gezeigt haben, ist er eben offen für unterschiedliche Darstellungen.

Die Serie gibt hauptsächlich die Story der ersten beiden Bände, „Präludien und Notturni“ und „Das Puppenhaus“ wieder und trifft im Großen und Ganzen auch die Stimmung der Comics. Manche Darstellung wird etwas zurückgenommen in der Intensität (sonst besucht niemand mehr ein Diner) oder auch verstärkt (der Corinther ist nun mal prädestiniert dafür, dominant zu sein).

Es treten bereits einige seiner Geschwister von den sieben Ewigen auf, neben Sandman/Dream gibt es da ja noch Death, Destruction, Delirium, Desire, Dispair und Destiny. Und wie in der Comicvorlage sind sie auch hier in der Serie nicht alle auf Dreams Seite und spinnen ihre Intrigen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass es eine Fortsetzung geben wird, denn da sind auch noch einige Storyfäden offen.

Bleibt die Fantasie, die in den Comics angeregt wird und die bei einer Verfilmung naturgemäß weniger stark beansprucht wird, denn es wird viel bereits fertig gezeigt. Da ist das einzige wirkliche Manko der Serie – sie schafft es nicht, den Zuschauern die Freiheit zu lassen, sich mehr vorzustellen, als gezeigt wird. Etwas, das die Comics jederzeit zustande bringen. Aber das ist sicher auch einer der Gründe, warum der Stoff zwei Jahrzehnte lang als unverfilmbar galt.

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